Vorgeblättert

Paul Leautaud: Kriegstagebuch 1939-1945

17.02.2011. Der französische Schriftsteller und Theaterkritiker Paul Leautaud (1872 - 1956) schrieb sein Leben lang Tagebuch. Er war Misanthrop und lebte umgeben von zahllosen Hunden und Katzen in einem Pariser Vorort. In seinen Aufzeichnungen während des Krieges betrachtete er das Pariser Leben unter deutscher Besatzung mit scharfem Humor. Lesen Sie hier Auszüge aus "Kriegstagebuch 1939-1945.
Paul Leautaud: Kriegstagebuch 1939-1945
Herausgegeben, aus dem Französischen übersetzt und mit einem Nachwort von Hanns Grössel

Berenberg Verlag, Berlin 2011
168 Seiten, gebunden, Euro 20,00

Erscheint am 1. März 2011

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Klappentext
: Paul Leautaud, ein Kritiker, von dem Walter Benjamin die allerhöchste Meinung hatte, und einer der großartigsten Tagebuchautoren der Weltliteratur, empfand den Krieg und die deutsche Besatzung als eine schändliche Vergewaltigung seiner geliebten französischen Sprache und Kultur. Über seine Landsleute hingegen machte er sich keine Sorgen. Im Gegensatz zur Sprache, die er mit ihnen teilte, waren sie ihm herzlich egal. Dieser von Hanns Grössel herausgegebene Kriegsausschnitt aus dem großen Tagebuch von 1893 bis 1956, hat es folglich in sich: Leautaud betrachtete die Franzosen unter deutscher Besatzung wie ein böser Kater von der Sorte, mit denen er sich in seinem Haus umgab, wo er mit Tieren von der Straße zusammenlebte. Seine virtuose Misanthropie riss Leautaud zu radikalen Urteilen hin. Aber das macht diese geschliffenen Apercus und Beobachtungen des Pariser Lebens im Krieg umso interessanter.

Zum Autor
: Paul Leautaud, geboren 1872, gestorben 1956 in Paris, ist zusammen mit dem Herzog von Saint Simon der vielleicht ergiebigste, gebildetste und boshafteste Tagebuchverfasser der Französischen Literatur. Seine Aufzeichnungen, mit denen er im Alter von einundzwanzig Jahren begann, enden eine Woche vor dem Tod des Verfassers und gelten heute als klassisches Werk der Französischen Literatur im 20. Jahrhundert.

Zum Übersetzer: Hans Grössel, 1932 geboren in Leipzig, aufgewachsen in Kopenhagen, studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie in Göttingen und Paris, war Verlagslektor und Redakteur. Für seine Arbeit als Herausgeber, Kritiker und Übersetzer bekam er verschiedene Preise: 1976 den Übersetzerpreis der Darmstädter Akademie, 1993 den Petrarca-Übersetzerpreis, 1995 (zusammen mit Inger Christensen) den Preis für europäische Poesie und 1996 den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik. Er lebt in Köln.