Jean Jourdheuil war der Mittler und Übersetzer, der in Frankreich den dort bis heute hoch verehrten
Heiner Müller bekannt machte. In
Accents, dem "Webmag" des
Ensemble Intercontemporain,
bringt er einen Text über Müller und die Musik, in dem er alles von Müllers Gang ableitet: "Wenn er ging, setzte er die Fußspitze mit Sanftheit, Präzision und Vorsicht auf, als müsse er sicherstellen, dass sich der Boden noch auf der selben Ebene befand wie am Vortag. Das gab ihm einen sehr leichten, erstaunlichen Gang. Er
tänzelte mit Grazie. Die obere Hälfte seines Körpers war von diesem Tänzeln ganz unberührt. Nicht die geringste Schwere. Er ging mit Leichtigkeit, in seinem Rhythmus. Beim Schreiben zählte er nicht die Silben. Instinktiv schrieb er mit den Füßen, um, nach der Formel von Nietzsche, die
Wörter und Begriffe zum Tanzen zu bringen."