Ulrich Mählert (Hg.)

Die DDR als Chance

Neue Perspektiven auf ein altes Thema
Cover: Die DDR als Chance
Metropol Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783863312831
Kartoniert, 220 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Seit 1990 sind im vereinigten Deutschland fast 7000 Bücher zur DDR-Geschichte erschienen. Und die Zahl der neuen Titel bleibt alljährlich nahezu konstant. Immer wieder diskutieren Historiker über die Frage, ob die DDR mittlerweile überforscht sei. Tatsächlich sagen die Zahlen mehr aus über das anhaltende öffentliche Interesse an der SED-Diktatur als über den Stellenwert des Themas in der Geschichtswissenschaft. In einer umfassenden Expertise beschreiben die Historiker Dierk Hoffmann, Michael Schwartz und Hermann Wentker die Perspektiven des Themas DDR für künftige historische Forschungen. 18 Autoren nehmen dazu kontrovers Stellung und formulieren zugleich eigene neue Fragen an das alte Thema. Der von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur initiierte Sammelband lädt zur Diskussion und zu einer Neubewertung des Forschungsfeldes DDR ein.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.04.2016

Die Auseinandersetzung mit dem vorliegenden Band gerät dem hier rezensierenden Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk (der bei der Stasi-Unterlagenbehörde arbeitet) zugleich zur Generalabrechnung mit der Stiftung Aufarbeitung, die den Band herausgibt. Altbekannte Positionen würden zementiert. Die Autoren seien allesamt viel zu alt, um die Zukunft der Aufarbeitung zu bestimmen, außerdem komme so gut wie keiner selbst aus Ostdeutschland. In Wirklichkeit gehe es hier um "antragstaugliche Wissenschaftsprosa" und auch darum, die Aufarbeitung von der gesellschaftlichen Ebene, auf der sich die Stiftung eigentlich bewegen solle, auf die wissenschaftliche zu verschieben. Das ganze geschehe in dem symbolischen Augenblick, da die Stasi-Unterlagenbehörde vor der Auflösung steht. Aber auch andere Kritiker der bisherigen "Aufarbeitung", etwa aus dem, SED-Forschungsverbund oder der Gedenkstätte Hohenschönhausen kommen in dem Band nicht zu Wort, kritisiert der Rezensent.
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