Tom McCarthy

Tim und Struppi und das Geheimnis der Literatur

Cover: Tim und Struppi und das Geheimnis der Literatur
Blumenbar Verlag, Berlin 2010
ISBN 9783936738612
Gebunden, 254 Seiten, 18,90 EUR

Klappentext

Auf den Spuren von Tim, der illegale Radiosignale aufspürt, in verborgene Aus dem Englischen von Andreas Hofbauer. Gräber eindringt und schwierige Herausforderungen meistert, sucht Tom McCarthy nach dem Geheimnis im Werk Herges. Er enträtselt die verheimlichte königliche Abstammung des Autors und deckt auf, was die Geschichten von Tim und Struppi motiviert: die Vertreibung von Zuhause, die Missachtung des Heiligen, die Konfrontation mit Fälschungen und die Gesetze der Gastfreundschaft. Dabei zeigt McCarthy, wie diese Comics mit den zentralen Ideen der Kunst und Literatur des 20. Jahrhunderts verbunden sind. Ein stilistisch brillanter Essay nicht nur für Liebhaber von "Tim und Struppi", sondern für alle, die sich für Literatur und Philosophie begeistern.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.2010

Andreas Platthaus hätte sich das jüngste Buch von Tom McCarthy, in dem der britische Autor seinen Lieblingscomics, Herges "Tim und Struppi", höhere literarische Weihen verleihen will, gern erspart. Regelrecht "peinlich", weil vollkommen überzogen, findet der Rezensent McCarthys Vergleiche der Comicserie mit Literaturgrößen von Shakespeare bis Pynchon. Das Bemühen, "Tim und Struppi" als große Literatur zu legitimieren, zeigt für Platthaus vor allem eins: Der Autor hat "zu wenig Klassiker" gelesen, weshalb er berühmte Vorlagen zu den von ihm in den Himmel gelobten Passagen nicht erkennt. Auch McCarthys Freud'sche Analysen der Geschichten findet der Rezensent alles andere als originell oder überzeugend, zumal er nicht wenig unter dem psychoanalytischen Jargon und den "hanebüchenen Analogien", die der Autor auffährt, gelitten hat. Einzig die Interpretation eines "unbewältigtem Traumas von Herge", das er den "Tim und Struppi"-Abenteuern abliest, findet er reizvoll, ansonsten kann er dieser Hommage an ein einflussreiches, "erzählerisch" aber allenfalls durchschnittliches Werk nichts abgewinnen.
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