Claude Cueni

Warten auf Hergé

Parodierender Roman
Cover: Warten auf Hergé
Inst. f. Siedlungs- u. Wohnungsw. d. Univ. Münster, Münster 2018
ISBN 9783907146057
Gebunden, 192 Seiten, 21,00 EUR

Klappentext

Comic-Figuren altern nie. Doch eines Morgens stellen Tintin-Lutin und Kapitän Schellfisch erschreckt fest, dass sie älter werden. Sie machen sich auf die Suche nach ihrem Schöpfer und entdecken hinter dem Mythos Hergé einen Womanizer und Strassenrowdy, der Werbeplakate von Faschisten illustrierte, antisemtische Cartoons für die Nazis zeichnete und nach dem Krieg wegen Kollaboration mit einem Berufsverbot und dem Verlust der Bürgerrechte belegt wurde. Der Autor ist mit Tintin aufgewachsen, seine Muttersprache ist französisch. Er hat alle Biografien und Interviews in der Originalsprache gelesen und mit über 150 Fussnoten und Quellenangaben aufgeführt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.02.2019

Gleich mit zwei Bänden ist Claude Cueni angetreten, den "Mythos Hergé" zu entzaubern, weiß Rezensent Andreas Platthaus und findet das Ergebnis mindestens fragwürdig. Dass der belgische Zeichner eitel war, seine Mitarbeiter ausbeutete, seine Frau betrog und sich den Nazis andiente, weiß der Kritiker längst. Dass Cueni in seinem "parodierenden Roman", in dem sich Tim, Struppi und Kapitän Haddock, von Cueni nur notdürftig entfremdet, auf die Suche nach Hergé begeben, die Verdienste Hergés gleich miterledigen will, findet der Rezensent ärgerlich. Der mühsame Humor, den der Autor in 143 Fußnoten auch noch erklärt, und der Mangel an sprachlichem Stil machen es nicht besser, meint er. Und auch dem von Cueni unter dem Titel "90 Jahre Tim und Struppi" herausgegebenen Sachbuch zum Thema kann Platthaus nichts abgewinnen.
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