Tim Krabbe

Das goldene Ei

Roman
Cover: Das goldene Ei
Reclam Verlag, Leipzig 2004
ISBN 9783379008143
Gebunden, 141 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Susanne George. Rex und Saskia fahren auf der Autoroute du Soleil gen Süden. Ziel des jungen Paares ist ein Ferienhäuschen in den Bergen Südfrankreichs. An einer Tankstelle verschwindet Saskia spurlos. Rex sucht sie verzweifelt, doch er findet sie nicht. Auch die Fahndung der Polizei bleibt erfolglos. Noch Jahre später, als Rex längst mit einer anderen Frau zusammen ist, plagen ihn Zweifel und Schuldgefühle. Eines Tages stürzt er sich für eine groß angelegte Anzeigenkampagne in Schulden, um so ein letztes Mal nach Saskia zu suchen. Da meldet sich ein Unbekannter, der Saskia gesehen haben will.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.09.2004

Kaum zu glauben, schreibt die Rezensentin Marion Lühe, dass beide hier besprochenen Romane ("Das goldene Ei" und "Kathys Tochter") vom selben Autor stammen. Denn im Gegensatz zum "ausschweifend und bisweilen geradezu geschwätzig" anmutenden Roman "Kathys Tochter" besteche "Das goldene Ei" durch seine "Wortkargheit" und seine "strenge Komposition". Eine Frau verschwindet spurlos bei einem Halt an einer Autobahnraststätte, und ihr Freund bleibt allein zurück. "Mit wenigen Strichen", so die Rezensentin, zeichnet Tim Krabbe "das Psychogramm eines von Schuldgefühlen geplagten Mannes", dessen anfänglicher Ärger in Verzweiflung und Resignation umschlägt. Jahre später, auf den Hinweis eines Unbekannten hin, werde besagter Freund wieder von den Ereignissen eingeholt: Nach und nach eröffne sich ihm das schreckliche Verbrechen und mache ihn selbst in gewisser Weise zum Opfer. Sowohl die bedrückend "nüchterne und emotionslose" Darstellung des Bösen als auch die unerträglich spannende "lähmende Langsamkeit" dieses "kurzen und sprachlich aufs Äußerste komprimierten Psychokrimis" haben die Rezensentin eindeutig fasziniert.
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