Stephen Jay Gould

Das Ende vom Anfang der Naturgeschichte

Cover: Das Ende vom Anfang der Naturgeschichte
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2005
ISBN 9783100278142
Gebunden, 508 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Sebastian Vogel. Dieses Buch versammelt die letzten naturwissenschaftlichen Essays des großen Evolutionsbiologen. Wieder einmal schafft es Gould, Verbindungen herzustellen, die auf den ersten Blick nahezu absurd erscheinen: Wie lassen sich beispielsweise das über eine Millionen Basenpaare umfassende Genom eines Bakteriums und ein Gedicht aus dem 16. Jahrhundert zusammendenken? Wie hängt die Beerdigung von Karl Marx mit der Evolutionstheorie eines konservativen Biologen zusammen? Oder die Flugfähigkeit von Dinosauriern mit Stalin?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.10.2005

Auch der letzte nun auf Deutsch vorliegende Sammelband mit Essays des 2002 gestorbenen Professors für vergleichende Zoologie Stephen Jay Gould beweist, dass Naturgeschichte "amüsant, kurzweilig und zudem belehrend" sein kann, lobt Robert Jütte. Die Essays sind "sehr persönliche Vignetten", die beispielsweise den "Zufall", dass die Einwanderung seines ungarischen Großvaters nach Amerika am 11.9. 1901 auf das Datum des Anschlags auf das World Trade Centre genau hundert Jahre später fiel, "sympathisch und eindrücklich" schildern. Goulds Hauptanliegen aber ist auch in diesem Band der Nachweis, dass Wissenschaft Laien verständlich vermittelt werden kann, betont der Rezensent, der in diesen "wundervollen" Aufsätzen alle Zutaten des "Erfolgsrezepts" des amerikanischen Autors versammelt sieht. Gould habe "Spaß am Schreiben", suche stets die "gleiche Augenhöhe" mit seinen Lesern und erreiche die volle "Aufmerksamkeit" für seine naturwissenschaftlichen Themen, indem er von einem "kuriosen" Umstand oder einer "Anekdote" ausgehe, fasst Jütte die Methode des Autors zusammen. Präzise und detaillierte Schilderung der Fakten verbinden sich zudem in diesen Essays mit "stilistischer Brillanz", preist der begeisterte Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.05.2005

Noch immer birgt der Nachlass des verstorbenen Naturwissenschaftlers Stephen Jay Gould wahre Schätze, stellt die "upj" zeichnende Rezensentin erfreut fest, zumal es sich nicht um Wissenschaft der schwer verdaulichen, sondern der lesbaren Art handele. In seinen Essays verstehe es der Wissenschaftler, so gegensätzliche Dinge wie Wissenschaft und Kunst zu vereinen, die für ihn untrennbar miteinander verbunden sind. Als Beispiel zitiert die Rezensentin die von Gould illustrierten Anstöße, die Humboldt sowohl dem Maler Church als auch dem Wissenschaftler Darwin für ihre Arbeiten geliefert habe, was seiner Ansicht nach Goulds große Fähigkeit illustriert: "Ideen und geistige Konzepte durch Zeiten und Köpfe" hindurch zu verfolgen.