Silke Kettelhake

Erzähl allen, allen von mir!

Das schöne kurze Leben der Libertas Schulze-Boysen 1913-1942
Cover: Erzähl allen, allen von mir!
Droemer Knaur Verlag, München 2008
ISBN 9783426274378
Gebunden, 432 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Am 22. Dezember 1942 endete im Gefängnis Plötzensee das schöne kurze Leben der Libertas Schulze-Boysen. Zusammen mit ihrem Mann, dem Luftwaffenoffizier Harro Schulze-Boysen, wurde sie als Mitglied der Widerstandsgruppe "Rote Kapelle" von der Gestapo hingerichtet. Unbändige Begeisterungsfähigkeit und Freiheitsdrang kennzeichneten Libertas schon als junges Mädchen; sie liebte ihren Mann und flüchtete sich doch in zahlreiche Affären. In ihrem Aufbegehren gegen den Kriegswahnsinn durchlitt sie eine Gratwanderung zwischen Mut und Angst. Was Libertas von der Mehrheit der Deutschen in jener Zeit unterschied, war Zivilcourage. "Kurz und schön" hatte sie sich als 15-Jährige ihr Leben ausgemalt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.08.2009

Elke Nicolini ist tief bewegt von dieser Lektüre. Obgleich Silke Kettelhake ein dokumentarisches Buch über Libertas Schulze-Boysen vorlegt, erlebt Nicolini das Leben der NS-Widerständlerin als Roman, als Drama exzentrischer Lebenslust im Berlin der 30er und 40er Jahre. Dafür sorgt laut Rezensentin Kettelhakes erzählerisches Talent, das Alltag, Umfeld und Weltgeschichte zugleich anschaulich macht und mit Originaldokumenten anreichert. Am meisten jedoch berührt Nicolini die Zeichnung der Libertas Schulze-Boysen, ihrer seelischen Verfassung, ihrer Schwächen und tiefen Menschlichkeit.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 26.07.2008

Sehr gute Noten vergibt Rezensentin Anja Maier an dieses Buch, das das Leben von Libertas Schulze-Boysen erzählt, die 1942 als Mitglied der Widerstandsgruppe "Rote Kapelle" hingerichtet wurde. Die Biografin beeindruckt ihre Rezensentin vor allem durch die Einfühlsamkeit, mit der sie selbst schwierige Momente wie die charakterlichen Schwächen der jungen Frau abzubilden versteht. Und den Verrat der inhaftierten Widerstandskämpferin an ihren Mitstreitern. Aber auch insgesamt lobt sie das unideologische, differenzierte Bild, das die Journalistin Silke Kettelhake von dieser Tochter einer brandenburgischen Landadelsfamilie zeichnet, die den hitlerkritischen SS-Offizier Harro Schulze-Boysen geheiratet hatte - eine Ehe, die Kettelhake zufolge zum Zeitpunkt der Hinrichtung beider längst zerbrochen gewesen sei.