Sandor Marai

Die Gräfin von Parma

Roman
Cover: Die Gräfin von Parma
Piper Verlag, München 2003
ISBN 9783492270502
Broschiert, 243 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

Aus dem Ungarischen übersetzt von Renee von Stipsicz-Gariboldi. Der vornehme Fremde bezieht das schönste Gastzimmer im "Weißen Hirschen" zu Bozen: mit großen Fensterflügeln auf den Hauptplatz, mit vergoldeten Möbeln und einem venezianischen Spiegel über dem Kamin. Hier kann er sich, nach den Strapazen seiner Flucht aus den Bleikammern, endlich ausruhen. Hier kann er mit dem appetitlichen Stubenmädchen flirten und seinen Begleiter, den etwas verlotterten Klosterbruder Balbi, auf Botengänge zum Modisten und Perückenmacher schicken. Da erfährt er, dass auch der Graf von Parma mit seiner blutjungen schönen Frau in der Nähe weilt - und augenblicklich ist es um seine Lässigkeit geschehen. Denn Franziska ist die einzige Frau, die ihn je wirklich berührt hat ... und mit ihr hat er noch eine Rechnung offen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.03.2003

Infolge der Wiederentdeckung Sandor Marais werden auch frühere Romane - in überarbeiteter Übersetzung - neu aufgelegt. "Die Gräfin von Parma" stammt aus dem Jahr 1940 und ist ein leichteres Stück als etwa "Die Glut", was unter anderem auch am Thema und der gewählten Erzählstruktur liegt, meint Niklas Bender. Marai habe eine Zwischenstation aus dem Lebensbericht Casanovas herausgegriffen und zu einer fiktiven Episode ausgebaut. In Bozen begegnet er dem Grafen von Parma und dessen junger Gattin Francesca wieder, derentwegen er sich einst mit dem Grafen duelliert hatte und unterlegen war. Es kommt zu verschiedenen Arrangements, erklärt Bender, zu denen auch die Gräfin überraschend beitrage. So entstehe eine Art Liebesreigen, der die fast bombastisch und altertümlich wirkenden Monologe auflockere und in ein Wechselspiel wie bei einem Maskenball verwandele. Der Autor lässt keinen Zweifel an seiner Bejahung der lebensoffenen Haltung Casanovas, die einer aufgeklärten Sinnlichkeit das Wort redet, hält Bender fest.
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