Roland Barthes

Lexik des Autors

Seminar an der École pratique des hautes études 1973-1974
Cover: Lexik des Autors
Brinkmann und Bose Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783940048349
Gebunden, 408 Seiten, 44 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Horst Brühmann. Attraktive Fragmente aus dem Archiv von Roland Barthes, die im Umkreis des Buches "Über mich selbst" entstanden sind, aber ausgegliedert wurden. Mit diesem Band ist die komplette Edition gegeben. Die Textstücke und Arbeitsmaterialien beziehen sich thematisch auf Barthes' Biografie und, typisch für ihn, zugleich auf seine Theoretisierung des Biografischen im Verhältnis zum Schreiben. Der Autor arbeitet sein Vokabular aus: deshalb heißt das Buch "Die Lexik des Autors." Die Fragmente gehören in das "offene System" von Roland Barthes' Denken. Sie richten sich methodisch aus an seinen heute klassisch gewordenen Begriffen wie "Körper", "Begehren", das "Erotische". Die Fragmente zeigen nichts Zufälliges, Verzichtbares oder Selbstgefälliges, vielmehr die unbeirrbare Konsistenz, die elastische Stringenz und die sich im Lockeren verbergende Dichte seines Werks. Die Bedeutung der Fragmente besteht außerdem darin, einen epistemologischen Bruch in der Geschichte der Pädagogik zu dokumentieren, denn Roland Barthes hat die Fragmente 1973 zusammen mit seinem Seminar erarbeitet. Die Entstehungsgeschichte dieser Nachlasstexte verdankt sich dem historischen Moment: dass es möglich war, sich selbst zum Gegenstand eines Seminars zu machen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.2018

Maximilian Gillessen empfiehlt das Buch mit Texten von Roland Barthes aus seinem Seminar an der Pariser École pratique des hautes von 1973-1974. Wie der Autor das Seminar nutzt, um als Auftragsarbeit ein Buch über sich selbst zu verfassen, findet Gillessen aufschlussreich. Barthes beim Spalten des Subjekts und beim Wortfinden bzw. -kommentieren beizuwohnen, beim Finden (s)eines Ideolekts, scheint ihm interessant. Weitere im Band enthaltene Texte aus dem Umkreis des Seminars geben Gillessen Einblick in die Textgenese. Dass sie teils elliptisch und nicht immer leicht zu lesen sind, nimmt der Rezensent in Kauf.
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