Richard Price

Die Unantastbaren

Roman
Cover: Die Unantastbaren
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2015
ISBN 9783100024169
Gebunden, 432 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Miriam Mandelkow. Billy Graves ist ein ruheloser Cop in New York City. Energy-Drinks und Zigaretten halten ihn wach, während er in den frühen Morgenstunden die Blocks abfährt. Wie seine vier Kollegen hat auch er einen 'Unantastbaren', einen skrupellosen Mörder, den er nie dingfest machen konnte. Als einer der Unantastbaren tot aufgefunden wird, beginnt Billy, seine engsten Vertrauten zu verdächtigen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.11.2015

Das Grelle und Überscharfe an den Romanen von Richard Price erinnert Christopher Schmidt an den "Blitzlicht-Naturalismus" des Fotoreporters Arthur "Weegee" Fellig: Hier wird ohne Vorwarnung geschossen, nichts erklärt, der Leser ist dem schutzlos ausgeliefert. Schmidt findet das großartig: Die Geschichte um einen aus der Bahn geratenen New Yorker Cop, der gegen seine früheren Kollegen zu ermitteln beginnt, weil jemand unaufgeklärte Fälle in Eigenregie aus dem Weg zu räumen beginnt, hat ihn gepackt. Denn Price macht aus dieser Geschichte nicht nur ein sehr amerikanisches Epos um Gewalt und Recht und Gerechtigkeit, sondern zugleich einen fiebrigen Großstadtroman und eine Hommage an das kleinbürgerliche Milieu New Yorks.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 05.11.2015

Richard Price kennt die New Yorker Armenviertel und er kennt die Polizei, weiß Kerstin Kohlenberg. In seinem Roman "Die Unantastbaren" nutzt er dieses Wissen, um sich in die Weltsicht der Polizisten einzufühlen, die in Vierteln wie der Bronx auf Streife sind, die so viel Kriminalität umgibt, dass sie ständig Kompromisse eingehen müssen, um nicht unterzugehen, ein moralischer Balanceakt, der nicht immer funktioniert, berichtet die Rezensentin. Selbst wenn einzelne Polizisten sauber bleiben wollen, "die Polizeikultur ist stärker", ahnt Kohlenberg, Kollegen werden gedeckt, man ist verschworen. Authentischer kann man die Arbeit der Cops in der Bronx nicht darstellen als Richard Price, lobt die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 03.11.2015

Sylvia Staude fühlt sich mitten hinein versetzt in das hektische rohe Treiben New York Citys und des NY Police Departments. Dass Richard Price keinen ruhigen Dialog schreiben kann und dauernd abbricht, die Richtung wechselt und das wieder und wieder, könnte die Leserin wahnsinnig machen. Staude aber liebt gerade das Abrupte, Hektische, das Anspielungs- und Voraussetzungsreiche bei Price, wenn der Text vibriert. Heraus kommt viel mehr als ein herkömmlicher Polizeiroman, versichert Staude. Es geht um moralische Zweifel bei den Cops, um Schuld und Rache und Fehlurteile. Für Staude ein komplexer Text, der Fragen stellt, keine Antworten gibt.
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