Richard Powers

Erstaunen

Roman
Cover: Erstaunen
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2021
ISBN 9783103971095
Gebunden, 320 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié. Vater und Sohn allein: Der hochbegabte Robbie mit Asperger-Zügen kann den Tod der Mutter nicht verwinden. In der Schule unverstanden, will er die Mission seiner Mutter vollenden: Er malt Plakate, demonstriert auf den Stufen des Kapitols, um die Natur zu retten. Der verzweifelte junge Vater will ihm mit ungestümer Liebe alles geben. Als Astrobiologe sind ihm die Sterne nah, und auf Wanderungen entdecken sie, dass die Wunder vor ihren Füßen liegen und sie einander brauchen. Doch was geschieht, wenn die Welt schneller endet, als unsere Zukunft beginnt?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.01.2022

Rezensent Fridtjof Küchemann fühlt sich mitunter bedrängt von Richard Powers' neuem Roman. Die Story um einen schicksalsgebeutelten, verhaltensauffälligen und mit dem "Thunberg-Syndrom" begabten Jungen und den um sein Kind bemühten Vater, geht für Küchemann in seiner Botschaftsorientiertheit manchmal einfach zu weit. Familiendrama, reaktionäre USA, Klimakrise, Umweltaktionismus - das ist möglicherweise einfach zu viel für nur eine Geschichte und zu viel Ballast für die Figuren, ahnt Küchemann, auch wenn Powers gewohnt "flüssig und schlüssig" schreibt.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.12.2021

Rezensentin Renate Wiggershaus versetzt das neue Buch von Richard Powers in Erstaunen. Die Geschichte um einen Astrobiologen und seinen verhaltensauffälligen Sohn auf der Suche nach Authentizität und nach einer Heilung für das Leiden des Kindes rührt Wiggershaus gerade durch den Verzicht auf wohlfeile Lösungen. Dass die Geschichte, in die Powers allerhand aktuelle Themen wie Neurotherapie oder Klimaaktivismus integriert, weder düster noch hoffnungsvoll verläuft, sondern melancholisch, spannend und vielschichtig, gefällt der Rezensentin gut.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 04.11.2021

Rezensentin Stephanie von Oppen freut sich über Richard Powers neuen Roman. Der Autor beschreibt darin den neunjährigen hochintelligenten Halbwaisen Robin, der das Asperger-Syndrom hat - eine Anspielung auf Greta Thunberg, glaubt Oppen - und als Hommage an seine verstorbene Mutter ihren Kampf für den Klimaschutz fortsetzen möchte. Die Dialoge beeindrucken die Rezensentin, vor allem jene zwischen Robin und seinem Astrobiologen-Vater. Und auch die Naturbeschreibungen findet sie kraftvoll. Gewiss, das Kind sei etwas idealistisch gezeichnet, auch werde Powers an manchen Stellen zu sentimental, aber alles in allem empfiehlt die Kritikerin "Erstaunen" als ein kluges, tiefsinniges und zeitgeistiges Buch mit Zugkraft.