Ralph Hammerthaler

Aber das ist ein anderes Kapitel

Roman
Cover: Aber das ist ein anderes Kapitel
Poss Verlag, Wasserburg am Inn 2007
ISBN 9783981042238
Gebunden, 298 Seiten, 14,80 EUR

Klappentext

Tomas, ein junger Kolumbianer, arbeitet in den sechziger Jahren als Kinderarzt im Ruhrgebiet. Anders als sein Studienfreund Albrecht, der erfolgreich Karriere macht und sich bürgerlich etabliert, schließt er sich dem Aufstand in Nicaragua an, um den Diktator Somoza zu stürzen. Als Albrechts Sohn Philipp viele Jahre später in Berlin von dieser Geschichte erfährt, spürt er ihr nicht nur mit großem Interesse nach, sondern übernimmt einen Impuls für sein eigenes Leben. Zwiespältig fasziniert stellt er sich linkisch den Fragen der Revolution, besucht Tomas in Kolumbien und steigert sich in eine Entführungssituation hinein.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.09.2007

Bestens unterhalten hat sich Florian Welle bei der Lektüre von Ralph Hammerthalers Roman über das reiche Arztsöhnchen Philipp, der als Enddreißiger seine revolutionäre Ader entdeckt, mit dem Freak Pete die Entführung des Großkapitalisten "Herrfurth" plant und dabei grandios scheitert. Welle unterstreicht den Verzicht des Autors auf "vordergründige Theorieanleihen", von denen sein Vorgängerroman nicht frei war, und begrüßt, dass er hier ganz auf seine Geschichte und ihre Figuren vertraut. Dass Hammerthaler auch grundsätzliche ethische Fragen nicht ausklammert, hält Welle für durchaus mutig - denn hier droht die Gefahr der Banalität. Hier aber findet der Rezensent es gelungen, auch weil der Roman trotz dieses ernsthaften Hintergrundes leicht bleibt. Welle bescheinigt dem Autor zudem, souverän zwischen verschiedenen Zeitebenen und Erzählperspektiven zu wechseln. Da kann er auch gelegentliche sprachliche Mängel verzeihen. Sein Fazit: ein Roman mit "Witz und Drive".
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de