Edmundo Desnoes

Erinnerungen an die Unterentwicklung

Roman
Cover: Erinnerungen an die Unterentwicklung
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008
ISBN 9783518224359
Gebunden, 154 Seiten, 12,80 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Gisbert Haefs. Kuba nach der Revolution: Der Erzähler Sergio ist nach Castros Sieg im Land geblieben, obwohl das Möbelgeschäft seiner Eltern enteignet wurde und die gesamte Familie die Insel in Richtung USA verlassen hat. Mit den Augen des Fremdgewordenen registriert er die Veränderungen bei sich und den anderen, und wie am lebenden Objekt seziert er seine Frauenbeziehungen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.01.2009

Grandios findet Maike Albath diesen Roman von Edmundo Desnoes, in dem ein unentschlossener Ich-Erzähler die kubanische Revolution und die Kubakrise zwischen Befreiung und Depression erlebt. Bereits 1965 im Original erschienen, wurde die Wirkung des Buches trotz positiver Reaktionen  - allerdings bezichtigte man ihn in Kuba des "bürgerlichen Idealismus" - durch die Verfilmung von 1968 durch Tomas Gutierrez Alea überdeckt, meint die Rezensentin. Besonders beeindruckt hat Albath, dass der kubanische Autor, der 1970 ins amerikanische Exil ging, in seinem autobiografisch getönten Roman weder Zuflucht im Magischen noch im Sozialistischen Realismus sucht, sondern sich faszinierend auf die Darstellung des höchst ambivalenten Innenlebens seiner Hauptfigur konzentriert. Und die Ambivalenz sei es doch gerade, was sowohl in der Literatur als auch in der Revolution fessle, so die Rezensentin gebannt.
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