Peter Wohlleben

Das Seelenleben der Tiere

Liebe, Trauer, Mitgefühl - erstaunliche Einblicke in eine verborgene Welt
Cover: Das Seelenleben der Tiere
Ludwig Verlag, München 2016
ISBN 9783453280823
Gebunden, 240 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Fürsorgliche Eichhörnchen, treu liebende Kolkraben, mitfühlende Waldmäuse und trauernde Hirschkühe - sind das nicht Gefühle, die allein dem Menschen vorbehalten sind? Der Förster und Autor Peter Wohlleben lehrt uns das Staunen über die ungeahnte Gefühlswelt der Tiere. Anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und anschaulicher Geschichten nimmt er uns mit in eine kaum ergründete Welt: die komplexen Verhaltensweisen der Tiere im Wald und auf dem Hof, ihr emotionales und bewusstes Leben. Und wir begreifen: Tiere sind uns näher, als wir je gedacht hätten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.07.2016

Nach den Bäumen widmet sich Peter Wohlleben nun also dem "Seelenleben der Tiere", schreibt Rezensent Manfred Niekisch, der schon mit dem Titel nicht zufrieden ist. Denn, dass Wohlleben Tieren eine Seele andichtet, in Folge auch Gefühle, "bewusste Entscheidungen" und einen freien Willen, kann der Kritiker nicht nachvollziehen. Dass Wohlleben eine Fülle von Anekdoten und durchaus auch biologischen Fakten aufführt, liest Niekisch zwar mit Interesse, vermisst hier aber meist den Bezug zum eigentlichen Thema. Auch im Hinblick auf "Kurzschlüsse", wie etwa die Behauptung, umzäunte Pferde und Ziegen wiesen ein "Stockholm-Syndrom" auf, hätte sich der Rezensent mehr Differenzierung gewünscht. Insgesamt findet Niekisch dieses Buch zwar unterhaltsam, für das Verständnis von Tieren erscheint es ihm aber wenig hilfreich.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 30.06.2016

In seinem Buch "Das Geheime Leben der Bäume" hatte Peter Wohlleben die Bäume näher an den Menschen gerückt, erinnert sich Rezensent Jens Jessen. Das war allerdings vornehmlich ein rhetorischer Trick, der Nähe durch sprachliche Analogien herbeiredete, erklärt der Rezensent. Im neuen Buch "Das Seelenleben der Tiere" ist das anders, meint Jessen, die Nähe ist zunächst naheliegend, schließlich ist auch der Mensch ein Tier, eine Säugetier wie etwa Schweine auch. In trügerisch unterhaltsamer Manier knöpft sich Wohlleben, mit allen wissenschaftlichen Wassern gewaschen, seine hochmütigen Mitmenschen vor, die das Tier zur Sache degradieren, um ungestört ihr Schnitzel genießen zu können, fasst der Rezensent zusammen. Wem der Blick in ein paar "schön bewimperte Schweinsäuglein" nicht reicht, um eine Persönlichkeit zu erkennen, der ziehe Wohllebens Buch zurate, rät Jessen.
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