Peter Stephan Jungk

Die Dunkelkammern der Edith Tudor-Hart

Geschichten eines Lebens
Cover: Die Dunkelkammern der Edith Tudor-Hart
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2015
ISBN 9783100023988
Gebunden, 320 Seiten, 22,99 EUR

Klappentext

Fotografin, Spionin für die Sowjetunion und alleinerziehende Mutter - Edith Tudor-Hart führte ein bewegtes Leben. Geboren und aufgewachsen in Wien, studierte sie während der Weimarer Republik am Bauhaus, später wurde sie wegen kommunistischer Umtriebe verhaftet und emigrierte nach England. Dort wurde sie mit ihren fotografischen Sozialreportagen bekannt und hatte engen Kontakt u.a. zu Anna Freud, Donald Winnicott und Kim Philby. Zugleich arbeitete sie im Auftrag des KGB und spielte die Schlüsselrolle bei der Rekrutierung der »Cambridge Five«, des berühmtesten Spionagerings, den die Sowjetunion in Großbritannien unterhielt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.07.2015

Von einem tragischen, aber spannenden Leben erzählt der Autor und Übersetzer Peter Stephan Jungk in diesem Buch über seine Großtante Edith Tudor-Hart, bekannt als sozialkritische Fotografin und berühmt als führende sowjetische Agentin. Rezensent Helmut Schödel folgt hier gefesselt einer Biografie, die voll und ganz eingebettet ist in die Geschichte der Arbeiterbewegung des 20. Jahrhunderts: in die Kämpfe im Wien der dreißiger Jahre, den Spanischen Bürgerkrieg, Stalins Tod, die Niederschlagung des Ungarischen Aufstands und des Prager Frühlings. Mit 44 Jahren stand diese Frau vor den Trümmern ihres Lebens, lernt Schödel in diesem Buch, in dem sich der Autor mit der Präzision eines Forschers seiner Großtante annähert: "Ein Glücksfall."
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.07.2015

Den Titel findet Leopold Federmair sehr gut gewählt, die "Dunkelkammern" lassen sowohl das Thema Fotografie als auch Spionage anklingen, und dass ein Leben mehr als eine Geschichte enthält, scheint auf Edith Tudor-Hart in besonderer Weise zuzutreffen. Was genau sich in diesem Leben an Fotografie- und Spionagegeschichten zugetragen hat, ist dem Rezensenten keiner weiteren Ausführung wert, aber wer sich dafür interessiert, kann ja dieses von Tudor-Harts Großneffen Peter Stephan Jungk verfasste Buch lesen, das, wie Federmair versichert, "weit über 'normale' Spionageliteratur hinausragt" und nicht nur ein aufschlussreiches Sachbuch, sondern "kunstvolle Erzählliteratur" ist.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.07.2015

Nach der großen Wiener Ausstellung zu den Fotografien der in Wien geborenen Jüdin Edith Tudor-Hart liegt nun ihre Biografie, geschrieben von Peter Stephan Jungk, einem entfernten Neffen, vor, berichtet Rezensent Michael Schrott. In dem mit äußerst kritisch-distanziertem Blick verfassten Werk liest Schrott nach, wie die in einer sozialdemokratischen Familie aufgewachsene junge Frau von ihrem Plan, Kindergärtnerin zu werden ablässt, Fotoreporterin wird und schließlich als Agentin für den sowjetischen Geheimdienst KGB arbeitet, für den sie namhafte Spione wie etwa Kim Philby rekrutierte. Anerkennend vermerkt der Rezensent, wie dem Autor trotz der schwer zugänglichen Archive des KGB ein dichtes Porträt gelingt.
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