Pedro Mairal

Auf der anderen Seite des Flusses

Roman
Cover: Auf der anderen Seite des Flusses
Mare Verlag, Hamburg 2020
ISBN 9783866486034
Gebunden, 176 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Carola S. Fischer. Als der argentinische Schriftsteller Lucas an einem frühen Dienstagmorgen die Fähre besteigt, die ihn über den Río de la Plata nach Uruguay bringen wird, glaubt er, die Lösung all seiner Probleme sei ganz nahe. Als Vater eines vierjährigen Sohnes, der "wie ein betrunkener Zwerg" seine ungeteilte Aufmerksamkeit verlangt, befindet er sich in einer Schaffenskrise, angewiesen auf das Einkommen seiner Frau Catalina, von der er sich als selbst nicht immer treuer Ehemann zudem betrogen fühlt. In Montevideo will Lucas seine Honorare für zwei neue Buchverträge einlösen, die ihm endlich wieder mehr Selbstvertrauen, die Achtung Catalinas und die so bitter benötigte Zeit zum Schreiben erkaufen sollen. Doch in der pulsierenden Stadt jenseits des silbernen Flusses wartet nicht nur das Geld, sondern auch eine große Versuchung auf ihn.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.05.2020

Rezensentin Agnes Striegan verkneift sich das Gähnen angesichts von Pedro Mairals Geschichte über einen argentinischen Schriftsteller auf Abenteuersuche in der Midlife-Crisis. Zwar hält sie so eine Figur für ziemlich abgedroschen, doch Mairals "leichtfüßiger" Stil und der Umstand, dass der Autor und sein Held die "traurige Lächerlichkeit" solcher Verhältnisse ausnahmsweise auch reflektieren, und zwar einfühlsam, nehmen Striegan für das Buch ein. So "formelhaft" der Plot, so logisch erscheint er der Rezensentin, denn eben das Formelhafte soll schließlich "freigelegt" und "kritisiert" werden, meint sie. Dass am Ende eine Entwicklung sichtbar wird, gefällt ihr gut.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 31.03.2020

Andreas Baum findet die Hauptfigur in Pedro Mairals Roman ursympathisch. Ein Mann in der Midlife-Crisis, der sich mit Geld und Geliebter von Buenos Aires über den Fluss nach Montevideo retten will, dem aber alles entgleitet, das scheint Baum eine vielversprechende, viel Tragik und Komik bergende Ausgangssituation. Was Mairal daraus macht, indem er alles an einem einzigen Tg kulminieren lässt, findet Baum höchst lesenswert. Ein liebevolles Porträt Montevideos bekommt der Leser dazu. Mairals Plauderton findet der Rezensent unterhaltsam, doch nie oberflächlich.