Patrick Leigh Fermor

Mani

Reisen auf der südlichen Peloponnes
Cover: Mani
Dörlemann Verlag, Zürich 2010
ISBN 9783908777526
Gebunden, 480 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Manfred und Gabriele Allie. Sommer 1952. Als Patrick Leigh Fermor 37jährig über das Taygetos-Gebirge in das bitterschöne Land der Manioten bis an den südlichsten Zipfel des Pelopnnes wandert, ist er bereits in seiner Heimat ein Kultautor. Gerade in der rauen, vom übrigen Griechenland durch den Taygetos abgeschnittenen Mani wittert er Lebensformen und Bräuche, die direkt aus dem untergegangenen Byzanz oder dem mythischen Altertum zu kommen scheinen. So findet sich in der aus dem Stegreif gesungenen Totenklage, wenn die Sängerin sich die Haare rauft, Andromaches Trauer um Hektor wieder. Auch verfolgt Fermor die durch Not immer wieder zur Auswanderung gezwungenen Manioten bis in die Toskana der Medici oder nach Korsika und entdeckt, dass der Name Kalomeros die wörtliche Übersetzung von Buonaparte ist. War Napoleon am Ende gar ein Maniote?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.07.2011

Fasziniert und begeistert ist Rezensent Matthias Weichelt dem britischen Reiseschriftsteller Patrick Leigh Fermor in die Mani auf dem Peloponnes gefolgt, einem der entlegenen Winkel Europas. Der jüngst verstorbene Fermor hat sie in den fünfziger Jahren bereist, dezidiert auf der Suche nach einer archaischen Landschaft, die noch nicht vom Westen kontaminiert sei. Und er hat sie gefunden: eine Welt der Trauer- und Begräbnisriten, der Gastfreundschaft und Blutrache, die Ödnis einer "Beinhaus- und Totenschädellandschaft". Dass er trotz mangelnder Erzählökonomie und faktischer und anekdotischer Überfülle am Ball blieb, schreibt der Rezensent Fermors erzählerischer Meisterschaft und seiner "ungebrochenen Empathie" für die verschlossenen Bewohner der Mani zu.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.05.2010

Tobias Lehmkuhl gerät angesichts des Reiseberichts Patrick Leigh Fermors von seiner Reise durch die griechische Mani Anfang der 1950er Jahre in nostalgische Schwärmerei, und er muss feststellen, dass dem Griechenland von heute mehr abhanden gekommen ist, als nur ein paar Milliarden Euro. Der englische Schriftsteller, der bereits im Zweiten Weltkrieg als Hirte verkleidet auf Kreta kämpfte und ein intimer Kenner der Sprache wie der Geschichte und der Gebräuche Griechenlands ist, zeichnet eine landschaftlich unberührte Gegend mit eigenwilligen und ausgesprochen gastfreundlichen Menschen, wie der Rezensent "wehmütig" festhält. Eine Passage ist für Lehmkuhl gar die "schönste, berührendste Szene" der gesamten Reiseliteratur und so kann er gar nicht anders als diesen so spannenden wie informativen und dabei so poetischen Reisebericht in den höchsten Tönen zu loben.
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