Parinoush Saniee

Was mir zusteht

Roman
Cover: Was mir zusteht
Albrecht Knaus Verlag, München 2013
ISBN 9783813505245
Gebunden, 480 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Bettina Friedrich. Masumeh wird in eine traditionelle persische Familie hineingeboren. Drei Brüder lassen der einzigen Tochter kaum Raum zur Entfaltung. Doch an Klugheit ist sie ihnen weit überlegen. Zielstrebig erkämpft sie sich eine Schulausbildung. Als sie sich in Said verliebt und der harmlose Flirt von ihren Brüdern als "intime" Begegnung denunziert wird, gerät sie in Lebensgefahr. Sie wird mit Hamid zwangsverheiratet. Doch ihr Mann erweist sich als erstaunlich modern - er führt ein Doppelleben und arbeitet im Widerstand gegen das Schah-Regime. Nach seiner Verhaftung zieht Masumeh ihre Kinder alleine groß. Jahre später muss sie erleben, wie einer ihrer Söhne ein glühender Khomeini-Anhänger wird, während ein anderer ins Exil geht. Der Bruch, der die iranische Gesellschaft spaltet, zieht sich auch durch ihre Familie.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.07.2013

Parinoush Saniees Roman "Was mir zusteht" ist in Iran inzwischen ein echter Bestseller, einundzwanzig Auflagen sind bis jetzt erschienen, und dass, obwohl die Regierung regelmäßig versucht hat, sie zu verhindern, weiß Shirin Sojitrawalla. Anhänger und Gegner des Buches dürften recht ähnliche Gründe für ihre Positionierung haben, vermutet die Rezensentin: das Buch handelt vor allem von der Situation der Frauen im Iran, von Unterdrückung und Emanzipation, wobei Saniee diese nicht durch Analysen beschreibt, sondern an ihrer Protagonistin Masumeh anschaulich macht, an ihrem Verständnis der Rollen, die sie zu erfüllen hat, als Tochter, als Ehefrau, als Mutter, als Studentin, als Hausfrau und als Gattin eines politischen Häftlings, erklärt die Rezensentin. Wenn Sojitrawalla schreibt, dass Saniee ein "extraordinäres" Frauenleben skizziert, meint sie wahrscheinlich ein außergewöhnliches, weil relativ emanzipiertes Leben. Nur das Happy End, mit dem sich Masumeh am Ende anfreundet, fällt der Rezensentin etwas zu mau aus.