Oliver Eberl

Naturzustand und Barbarei

Begründung und Kritik staatlicher Ordnung im Zeichen des Kolonialismus
Cover: Naturzustand und Barbarei
Hamburger Edition, Hamburg 2021
ISBN 9783868543490
Gebunden, 552 Seiten, 40,00 EUR

Klappentext

Im Zuge des Denkmalsturzes ehemaliger Sklavenhalter werden auch westliche Konzepte auf ihren Beitrag zu Rassismus und Unterdrückung hin untersucht. Ein solches Konzept ist der fest im europäischen Denken verankerte Begriff "Barbarei". "Barbarei" ist der zentrale Begriff für die Beschreibung anderer Völker, die seit der Antike die Abwertung anderer Kulturen markiert und immer wieder neu bestimmt wird. In der europäischen Geschichte ist "Barbarei" auf das Engste mit dem Kolonialismus verbunden und muss somit als dessen Komplize und Erbe verstanden werden."Barbarei" steht für das "Andere" westlicher Ordnung und zivilisierter Werte. Man beklagt damit furchtbare Verbrechen und verurteilt sie als moralisch besonders verwerflich. Zurückgreifen können diese politischen Verwendungsweisen auf eine lange Geschichte theoretischer Konzepte der "Barbarei".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.06.2021

Rezensent Milos Vec hat Hoffnung auf weitere Forschung ausgehend von Oliver Eberls Studie, die er für wegweisend und entschieden hält in ihrem Urteil über die kolonialistische Rhetorik der Barbarei. Deren "moralische Kontaminierung" und enge Verbundenheit mit dem politischen Selbstverständnis europäischer Mächte setzt Eberl dem Rezensenten genau und transparent anhand einiger Klassiker des politischen Denkens wie Kant und Hobbes auseinander. Dass der Autor das Völkerstrafrecht für seine differenzierende Zergliederung des Barbarei-Konzepts lobt, überrascht den Rezensenten an dieser ideengeschichtlichen, kritischen Arbeit.
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