Norbert Bolz

Das Gestell

Cover: Das Gestell
Wilhelm Fink Verlag, München 2012
ISBN 9783770552931
Broschiert, 137 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Die Technik ist die Gestalt unserer Frage nach dem Wesen des Menschen. Wenn es auf diese Frage keine Antwort gibt, dann behält Karl Jaspers mit seiner Befürchtung recht, dass die Freiheit nur der scheiternde Augenblick der Geschichte zwischen natürlichem und technischem Sein war. Wir wären dann alle die Angestellten des Gestells. Ist das das letzte Wort des letzten Menschen? Oder gibt es doch ein befreiendes Denken des Gestells? Wie könnte aussehen, was Ernst Jünger den Neuen Bund mit der Technik genannt hat? Was die Wissenschaft mit der Philosophie entzweit hat, kann man als Prozess der Technisierung beschreiben: die große Erfolgsgeschichte des Verstandes ohne Vernunft. Technologie besagt, dass Logik Technik ist. Zwar geht es in technischen Fragen immer auch um die rationalsten Mittel für vorgegebene Zwecke. Aber wir haben doch bemerkt, dass die instrumentale Bestimmung der Technik nicht ihr Wesen trifft; sie bleibt im Willen zur Beherrschung hängen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.10.2012

Norbert Bolz' Essay 'Das Gestell" ist die Kritik eines Technik-Befürworters an der aktuellen Art der Fürsprache für die Technik, berichtet Michael Stallknecht. Die Hauptargumente, die Bolz liefere, seien keineswegs neu: Technik entzieht sich Begründungen und ist frei von Reflexion; sie fragt jeweils nur: was funktioniert? Der Autor werfe den Kritikern vor, dass sie es bei diesen Gründen belassen. Was Bolz fehle, sei ein Selbst- und Neudenken der Technik, erklärt der Rezensent. Mit dem Ergebnis von Bolz' Überlegungen ist er allerdings unzufrieden. Es entstehe kein konkret neues Bild von Technik, der Autor denke eher gegen andere als für sich. In den späteren Passagen werde der Stil außerdem zunehmend aphoristisch, was Bolz' Aussagen nur durch Unklarheit den Anschein von Schlüssigkeit gebe, findet Stallknecht.
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