Michael Tomasello
Die Evolution des Handelns
Von den Eidechsen zum Menschen | Ein neues Standardwerk der Evolutionspsychologie
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Schröder. Mit zahlreichen Abbildungen. Die Natur kann Organismen nicht so "bauen", dass sie biologisch auf alle Eventualitäten vorbereitet sind. Sie kann aber psychologische Akteure schaffen: Organismen, welche als Feedbacksteuerungssysteme funktionieren, die Ziele verfolgen, fundierte Verhaltensentscheidungen treffen und deren Ausführung überwachen. In seinem neuen Buch stellt Michael Tomasello eine Typologie der wichtigsten Formen psychologischen Handelns vor, die auf dem Weg der Evolution zum Menschen entstanden sind. Er skizziert vier Haupttypen dieses Handelns in der evolutionären Reihenfolge ihres Auftretens: das zielgerichtete der Wirbeltiere, das intentionale der Säugetiere, das rationale der Menschenaffen und schließlich das sozial-normative der Menschen. Jede neue Form ging mit einer höheren Komplexität bei der Planung, Entscheidungsfindung und Kontrolle einher. Und jede führte zu neuartigen Erfahrungen mit der Umwelt sowie - in einigen Fällen - mit sich selbst. Schlussendlich kam es dazu, dass der Mensch eine sowohl objektive als auch normative Welt erlebt, die sein gesamtes Denken und Handeln bestimmt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.03.2024
Rezensentin Manuela Lenzen lässt sich vom Neurowissenschaftler Michael Tomasello die Evolution des Handelns auseinandersetzen. Wie der Autor anhand von vier Haupttypen psychologischen Handelns, vom Würmchen bis zum Schimpansen, analysiert und rekonstruiert, wie die Evolution vorgeht, wie sie Lösungen schafft, um einen Organismus in die Lage zu versetzen, mit seiner Umwelt zurechtzukommen, das findet die Rezensentin stark. Ideen aus der Informationsverarbeitung und Berichte von Verhaltensstudien flankieren Tomasellos verständlich geschriebene Darstellung, so Lenzen begeistert.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 20.03.2024
Um die Frage des freien Willens dreht sich dieses Buch laut Rezensent Volkart Wildermuth. Der Psychologe Michael Tomasello untersucht diesesThema, erfahren wir, aus evolutionsbiologischer Perspektive und unterscheidet dabei vier Stufen: von Reptilien über Säugetiere und Menschenaffen bis zum Menschen steigt der Anteil an selbst verantworteten Verhalten jenseits bloßer biochemischer Programmierung, fasst Wildermuth die Argumentation zusammen. Allzu anschaulich geschrieben ist das auch Argumente aus der Steuerungstheorie aufgreifende Buch nicht, bedauert der Rezensent allerdings.
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