Max Jacob

Saint Matorel

Roman
Cover: Saint Matorel
Osburg Verlag, Hamburg 2020
ISBN 9783955102142
Gebunden, 160 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Mit vier Radierungen von Pablo Picasso. Aus dem Französischen von Una Pfau. Eine Inkunabel des frühen Surrealismus: nach über einhundert Jahren zum ersten Mal wieder mit den eigens für den Text geschaffenen Radierungen von Pablo Picasso vereint. Die Erstausgabe, 1911 bei Kahnweiler in Paris in einhundert Exemplaren erschienen, gehört heute zu den Preziosen berühmter Bibliotheken. Die wenigen auf dem Kunstmarkt gehandelten Exemplare erzielen verlässlich hohe Preise im fünf- bis sechsstelligen Bereich. Dieser kleine Roman aus dem Jahre 1911 ist  ein Zeugnis der Literatur der frühen Moderne. Jacob erzählt darin die Geschichte des kleinen Metroangestellten Victor Matorel, der etwas wirr im Kopf ist, sich zum Katholizismus bekehrt und als Bruder Manassé 19 Monate in einem Lazaristenkloster verbringt, ehe er "im Geruch der Heiligkeit" stirbt und zusammen mit seinem Freund Émile Cordier, der sich ebenfalls zum Katholizismus bekehrt hat, auf einem Pferd durch die sieben Sphären zum Himmel aufsteigt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.05.2020

Rezensent Willi Winkler liest Max Jacobs erstmals ins Deutsche übertragenen Roman von 1911 mit Lust. Er sieht in den heiligen Narreteien der Hauptfigur Jacob selbst, wie er zwischen Kabbala, Buddhismus und Zoroastrischem hin- und hergerissen mit Dämonen tanzt, leidenschaftlich bis zur totalen Entrückung. Hemmungslos geht es zu, warnt, Winkler, wenn Matorel Jacobs dialektischen Begriff von Mystik ausbuchstabiert. Winkler erinnert das an Flauberts "Versuchung des Heiligen Antonius" - aber als Parodie.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.05.2020

Rezensentin Lerke von Saalfeld liest Max Jacobs ersten Roman von 1911 in der "bravourösen" Übersetzung von Una Pfau mit Spannung. Dem "heiligen Narr" der Erzählung bei seiner Suche nach göttlicher Inspiration durch die Kabbalah, das ägyptische Totenbuch und die Bibel, zu Halluzinationen und Dämonen folgend, kann sich Saalfeld nicht entscheiden, ob es sich bei dem Metroarbeiter Matorel um einen Heiligen oder einen Scharlatan handelt. Jacobs zwischen Symbolismus und Surrealismus changierender Stil, seine sprachliche Kühnheit und seine "gedanklichen Saltos" findet der Rezensent allerdings aufregend.
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