Martin Mumelter

Proust for President!

Rettet uns künstlerisches Denken?
Cover: Proust for President!
LIT Verlag, Wien 2004
ISBN 9783825877354
Broschiert, 136 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Marcel Prousts Werk als Summe Westlicher Kultur, die der Mitwelt Besseres zu bieten hat als bloßen Imperialismus? Kitaro Nishida, maßgebender Philosoph Japans aus der gleichen Epoche, als buddhistischer Befürworter dieses Westens? Wo wäre solche Westlichkeit jetzt zu orten? Was bedeuten jene künstlerischen Qualitäten, die Prousts Momente musikalischer Enrückung bestimmten, für unsere Wirklichkeitsstitfung; worauf verweist künstlerisches Denken in den entscheidenden politischen und religiösen Auseinandersetzungen von heute?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.01.2005

Interessant findet der Rezensent mit dem Kürzel ujp die Idee dieses Buches auf jeden Fall. Der Autor versucht in europäischen Denktraditionen Ansätze zu entdecken, die sich als kulturelles Gegenmodell zum "bisherigen politischen oder ökonomischen Imperialismus" eignen, der an vielen Orten der Welt abendländliches Denken manifestiert und dort wie hier zunehmend mit Sorge betrachtet wird. Diese "neuen kulturelle Energien" sucht er in der Kunst, die sowohl "Modelle des Denkens" als auch des "praktischen Gestaltens" anbieten kann. Ob der Autor Martin Mumelter sein ambitioniertes Ziel allerdings überzeugend umsetzt - auf diese Frage geht der Rezensent gar nicht ein. Doch er sieht Mumelter in einer Denktradition mit dem japanischen Philosophen Kitaro Nishida. Dessen Buch "Inquiry into the Good", in dem Nishida den Buddhismus mit abendländischen Denktraditionen verquickt, findet er "lesenswert". Das könnte auch für Murmelter gelten.