Martin Amis

Inside Story

Ein Roman
Cover: Inside Story
Kein und Aber Verlag, Zürich 2022
ISBN 9783036958835
Gebunden, 752 Seiten, 40,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Eike Schönfeld. Auslöser für Martin Amis' bisher persönlichstes Werk war der Tod seines engsten Freundes Christopher Hitchens. Aus der tiefen und weitreichenden Freundschaft der beiden Schriftsteller entfaltet sich dieser autobiografische Roman. Christopher Hitchens war Martin Amis' Mitstreiter und Berater, seit ihren Anfängen in London bis hin zu den Jahren des Literatur- Klatsches, der romantischen Verwicklungen und beunruhigenden Obsessionen. Während Inside Story auch anderen wichtigen Personen in Amis' Leben nachspürt - darunter seinem Vater Kingsley Amis, seinem Idol Saul Bellow und dem Dichter Philip Larkin -, widmet sich die Geschichte zärtlich und humorvoll den schwierigsten Fragen: Wie lebt, wie trauert und wie stirbt man? Das Ergebnis ist ein Liebesbrief an das Leben, der Einblicke in die Welt des Schriftstellers eröffnet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.04.2023

Rezensent Kai Sina hält Martin Amis' neues Buch für eine ziemliche Enttäuschung. Das liegt für Sina an der Unentschlossenheit des Unternehmens zwischen Roman und essayistischen Stücken. Weder lässt sich das Buch als Sammlung für sich stehender Texte lesen noch als durchgearbeitetes Werk, meint Sina genervt. Genervt auch, weil ihm der Autor erst einmal eine literaturhistorische Rechtfertigung dieser Zumutung mit auf den Weg gibt. Inhaltlich geht es laut Sina um die innige Beziehung des Autors zu seinen literarischen Kollegen Bellow, Hitchens und Larkin und deren Ableben. Im Grunde keine uninteressante Sache, findet Sina, aber leider ist das Buch "heillos überladen", und worauf Amis eigentlich hinauswill, erschließt sich dem Rezensenten leider auch nicht.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 15.12.2022

Martin Amis scheint mit dem Alter etwas sanfter geworden zu sein, vermutet Rezensent Johannes Kaiser, so kann er sich zumindest erklären, dass das "Enfant Terrible" in seinem Roman, der laut Kaiser aber eher eine Autobiografie ist, im Vergleich zu früheren Romanen den ein oder anderen Gang runterschaltet. Natürlich geht es auch hier wieder hauptsächlich um Sex und Tod, aber weitaus gemäßigter als sonst, verrät der Rezensent, dem die Heiterkeit des Buchs gut gefällt. Aber dass die Lektüre ständig durch für ihn nutzlose Fußnoten unterbrochen wird und Amis dem Leser immer wieder Ratschläge zum Schreiben erteilt, als wolle jeder Leser Schriftsteller werden, nervt ihn. So bleibt sein Urteil gemischt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.12.2022

Rezensent Thomas David trifft Martin Amis auf dem Höhepunkt seiner Kunst. Die besteht laut David darin, Fiktion und Fakten auf ebenso kunstvolle wie für den Leser ununterscheidbare Weise zu vermischen. Im neuen Buch gelingt das dem Autor besser denn je, findet David. So erkennt der Rezensent erst allmählich, dass Amis' Berichten über die erste Begegnung mit dem Idol Saul Bellow und über die mit Phoebe Phelbs nicht vollumfänglich zu trauen ist. Ein "hintergründiges" Memorien-Spiel, an dem David allerdings seine Freude hat, auch wenn all die Abschweifungen, Perspektivwechsel und Brüche im Text die Lektüre nicht immer einfach machen, wie der Rezensent zugibt. Ein elegisches, berührendes Buch, findet er.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 03.12.2022

Rezensent Hannes Stein gibt zu: 200 Seiten weniger, und dem Buch hätte es überhaupt nicht geschadet. Wenn Martin Amis mit großartiger Schlampigkeit über Nabokov, Antisemitismus, den Stalinismus und den Tod seines Geliebten erzählt, schlägt der Perfektionist im Rezensenten zwar die Hände überm Kopf zusammen, dennoch folgt er gebannt jedem Schlenker, den der Autor hinlegt, von einer Liebesnovelle bis zum Alkoholproblem von Christopher Hitchens, von viktorianischen Stilblüten bis zu Philip Larkin. Ungeheuer unterhaltsam und blitzgescheit, versichert der Rezensent.