Ludwig Uhlig

Georg Forster

Lebensabenteuer eines gelehrten Weltbürgers (1754-1794)
Cover: Georg Forster
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2004
ISBN 9783525367315
Gebunden, 408 Seiten, 42,90 EUR

Klappentext

Georg Forsters bewegte Lebensgeschichte, bisher versteckt hinter den schlagworthaften Etiketten des Weltumseglers und des Revolutionärs, wird hier in ihren bunten Einzelheiten dargestellt. Von Kindheit an als hochbegabter Gehilfe seines rastlosen Vaters von Land zu Land ziehend, überblickte Forster, nicht nur im geografischen Sinn, einen ungewöhnlich weitgespannten Horizont. Umfassende Rundblicke im historischen und geistigen Panorama seiner Zeit erhellen das Werk des Gelehrten und Schriftstellers und seinen fruchtbaren Gedankenaustausch mit den Zeitgenossen. Nicht befangen von den ideologischen Vorurteilen der letzten Jahrzehnte, gewinnt die Biografie, tief in Forsters vielfältige Lebensbeziehungen eindringend, überraschend neue Einsichten in das literarische und politische Wirken des gelehrten Weltbürgers.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.11.2004

Erfreut zeigt sich Rezensent Ulrich Kronauer von Ludwig Uhligs Biografie des Übersetzers, Weltreisenden, Naturforschers, Zeichners, Schriftstellers, Politikers und Redaktors Georg Forster (1754-1794), die rechtzeitig zu dessen 250. Geburtstag erschienen ist. Ausführlich schildert Kronauer das ungemein arbeitsreiche Leben Forsters, der unter der Fuchtel seines cholerischen Vaters bereits mit zwölf Jahren sein erstes Buch, eine Übersetzung aus dem Russischen ins Englische, veröffentlichte. Weiter berichtet er über Forsters dreijährige Reise mit James Cook und über sein anschließendes Gelehrtendasein, zunächst als Professor für Naturgeschichte in Kassel, dann ab 1784 im damals polnischen Wilna. Er hebt den freundschaftlichen Kontakt Forsters mit Sömmering, Lichtenberg, Goethe, Jacobi und Herder hervor und betont die Wirkung, die er auf Schillers Ästhetik und Kants Geschichtsphilosophie hatte. Mit dem jungen Alexander von Humboldt habe Forster eine Reise unternommen, die ihn in die österreichischen Niederlande, nach Holland, England und Paris führte. Leider erfährt man trotz Kronauers wortreicher Ausführungen über das Leben des "gelehrten Weltbürger" so gut wie nichts über das zu besprechende Buch. Nur dass es sich um eine "überaus informative Biografie" handelt, verrät der Rezensent.