Kate Devlin

Turned on

Intimität und Künstliche Intelligenz
Cover: Turned on
WBG Theiss, Darmstadt 2020
ISBN 9783806239744
Gebunden, 240 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Axel Walter. Kennt Künstliche Intelligenz Gefühle? Von Sexrobotern und Intimität. Haben Sie schon mal mit Alexa geflirtet? Ihr Navi beschimpft? Oder als Kind ein Tamagotchi gepflegt? Roboter als Idee gibt es seit Tausenden von Jahren. Seit Mitte des vorigen Jahrhunderts sind sie in stetig steigender Zahl in der Realität angekommen und erleichtern auf vielfältige Weise den Alltag. Kate Devlin, eine englische Archäologin und Informatikerin, setzt sich in diesem Sachbuch mit einem besonderen Teilaspekt der Robotik auseinander: "Turned On - Intimität und Künstliche Intelligenz" geht dem Phänomen Sexroboter auf den Grund und spinnt Zukunftsvisionen zur Entwicklung von menschlichen Beziehungen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 29.04.2020

Eva Weber-Guskar gibt zu Bedenken, dass Kate Devlin in ihrem Buch keine trifftigen Antworten zu Fragen der Ethik und der Technik von Robotersex bereithält. Alles, was der Band laut Rezensentin zu bieten hat, sind Denkanstöße und eine Collage aus "Theorieversatzstücken" aus Biologie, Philosophie und Psychologie. Die Geschichte des Dildos erzählt die Computerwissenschaftlerin der Rezensentin allerdings mit Lust, die Geschichte der Robotik dagegen eher sachlich und ohne große Überraschungen. Ob KI-Maschinen Sexualität brauchen, so eine spannende Frage streift die Autorin höchstens, bedauert Weber-Guskar.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 14.04.2020

Vera Linß sieht ein Verdienst von Kate Devlins Buch darin, dass es das Thema Sex und Robotik aus der Nische holt. Gut gefällt der Rezensentin außerdem, wie kenntnisreich und gelassen die Informatikerin die Geschichte der Interaktion zwischen Mensch und Maschine für den Leser aufblättert. Wenn Devlin mit Herstellern von Sexroboter spricht und Marktanalyse betreibt, befällt Linß allerdings Ernüchterung, schon weil der Markt offenbar keine männlichen Sexroboter kennt und die Roboter im Angebot den stereotypen männlichen Blick bedienen. Dass Sexroboter in der Therapie oder der Altenpflege sinnvoll eingesetzt werden könnten, sobald ein paar ethische Fragen geklärt sind, vermittelt die Autorin glaubhaft, so Linß.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.02.2020

Rezensentin Manuela Lenzen träumt mit Kate Devlin von einem Bett aus Brüsten und Penisse mit schmutziger Fantasie. Die Sexrobotik soll's möglich machen. Die Geschichte dieses "Randbereichs der Robotik" erzählt die Akademikerin Devlin der Rezensentin in einem prähistorische Dildos, Descartes, Asimov und den BOT ELIZA umspannenden Bogen. Spannender als dieser historische Abriss erscheint Lenzen jedoch, was die Autorin über heutige Sexroboter und ihre Interaktion mit uns herausfindet. Das ist laut Lenzen teils ernüchternd bzw. erheiternd, teils faszinierend (schau, die warme Haut!). Alles andere scheint für Lenzen noch Zukunftsmusik, die man sich gerne ausmalen darf.
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