Kaouther Adimi

Was uns kostbar ist

Roman
Cover: Was uns kostbar ist
Lenos Verlag, Basel 2018
ISBN 9783857874857
Gebunden, 224 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Hilde Fieguth. Was der ahnungslose Student Ryad bei seinem Ferienjob in Algier vorfindet, ist ein geschichtsträchtiger, einzigartiger Ort: In der Buchhandlung, die er ausräumen soll, wirkte einst Edmond Charlot (1915-2004), der hier 1936 mit Les Vraies Richesses ein blühendes Zentrum der Bücher gründete, Bibliothek, Verlag und Treffpunkt in einem. Charlot entdeckte Albert Camus, Jules Roy und weitere literarische Grössen des 20. Jahrhunderts. Während des Zweiten Weltkriegs galt er als "der Verleger des freien Frankreichs", namhafte Autorinnen und Autoren gingen bei ihm ein und aus. Trotz politischem Druck, einer Inhaftierung unter dem Vichy-Regime und kriegsbedingtem Papiermangel engagierte er sich unermüdlich für die Literatur. Nach Kriegsende wirkte er in Paris, wo er bald in finanzielle Not geriet und seine Autoren an die großen Verlage verlor. Doch den Buchladen in Algier gibt es bis heute. Der jungen algerischen Autorin gelingt mit ihrem preisgekrönten Roman eine Hommage an die Literatur und einen herausragenden Förderer.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.11.2018

Knapp, aber wohlwollend bespricht Cornelius Wüllenkemper diesen Roman der algerischen Autorin Kaouther Adimi, für den sie sich auf die Spuren des französischen Verlegers Edmont Charlot begeben hat. Der Kritiker taucht hier ein in die Altstadt von Algier, begegnet neben Charlot von diesem verlegte Literaten wie Albert Camus, Andre Gide, Jean Amrouche oder Antoine de Saint-Exupery und staunt, wie die Autorin ihre Geschichte nicht nur mit Bezügen zu Kolonialismus, Zweitem Weltkrieg und Algerienkrieg anreichert, sondern durch die Rahmenhandlung um den jungen Ingenieur Ryad auch einen Gegenwartsbezug herstellt. Allein, dass Adimi in ihrem "sorgfältig recherchierten" Roman an den großen, fast vergessenen Verleger erinnert, rechnet ihr der Kritiker hoch an - und so sieht er gern über die einige wenige "gestelzte" Passagen hinweg.
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