Joris-Karl Huysmans

Gegen alle

Roman
Cover: Gegen alle
Zweitausendeins Verlag, Frankfurt am Main 2007
ISBN 9783861505877
Gebunden, 365 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Caroline Vollmann. Jean Florissac Duc des Esseintes, der exzentrische letzte Spross einer hochadligen Familie, entflieht aus einer als zutiefst trivial empfundenen Realität in sein Landhaus in Fontenay bei Paris. Alles Gewöhnliche verbannt er konsequent aus seinem Gesichtsfeld, seine Tage durchlebt er in rauschhaften Fantasien, er umgibt sich nur mit erlesenen literarischen, künstlerischen und intellektuellen Genüssen. Als er in seiner überfeinerten Gegenwelt unterzugehen droht, wagt er mit einem entschlossenen Schritt die Rettung...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.05.2007

Als "Klassiker der Dekadenz" feiert und stellt Rezensent Johannes Willms diesen monologischen Roman des 1848 geborenen Autors vor, der nun aus Anlass seines hundertsten Todestages neu übersetzt worden ist. Es handelt sich, seinen Schilderungen zufolge um ein "Kolossalgemälde von überbordender, aber dennoch züchtiger Obszönität", das seine Wurzeln in der "existentielle Sinnkrise am Ende des 19. Jahrhunderts" hat. Im Zentrum steht, wie wir lesen, der Herzog Des Esseintes, Willms zufolge ein Dandy, der sich aus Überdruss in den Menschenhass geflüchtet hat. Aus seinen Suaden besteht der Roman: Satzkaskaden und metaphernreiche, ebenso "präzise wie ausschweifende Schilderungen des sinnlichen Erlebens", die den Rezensenten auf das Äußerste faszinieren. Aus seiner Sicht sind sie auch in der Neuübersetzung gut getroffen. Da aber die bisherige Übersetzung seiner Ansicht nach mindestens gut ist, erschließt sich ihm die Notwendigkeit dieser Neuübersetzung nicht ganz. Besonders den Titel, des im Original "A Rebours" überschriebenen Buches kritisiert er als unzutreffend. Die bisherige Übersetzung scheint ihm mit "Gegen den Strich" dagegen korrekt übertitelt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.05.2007

Felix Johannes Krömer hatte sich schon gefreut: Zum hundertsten Todestag Joris-Karl Huysmans eine Neuübertragung des Klassikers "A rebours", und mit festem Einband! Schade bloß, dass der Inhalt den Rezensenten ebenso ernüchtert, wie der Goldschnitt und der "Pseudosatin-Bezug mit erstaunlicher Schmutzanziehungskraft". Schuld ist die Übersetzung von Caroline Vollmann. Für Krömer reicht sie an die alte Fassung Hans Jacobs nicht heran, im Bemühen um Originalität, erklärt er, "stolpert" sie "im Rhythmus". Ein Glück für den Rezensenten, dass der Band immerhin "originelle Analysen" zu bieten hat. Im Anhang. Von Jules Barbey d'Aurevilly und Victor Klemperer.
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