Joost Zwagerman

Onkel Siem und die Frauen

Roman
Cover: Onkel Siem und die Frauen
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2005
ISBN 9783462034561
Gebunden, 219 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Gregor Seferens. Für Justus ist Onkel Siem unangefochtene Bezugsperson - lebensfroh und unkompliziert überspringt er alle Hürden des Lebens. Umso unfassbarer scheint es, dass Siem sich eines Tages das Leben nimmt. Die Suche nach dem wahren Onkel beginnt. Justus reist mit seinem Onkel Siem durch die Hotels und Pensionen der niederländischen Provinz, um sie für ihre Zeitschrift "Guten Morgen" zu bewerten. Siem und seine Frau Tilly sind der genaue Gegensatz zu Justus' spießigen Eltern, und schon als Kind bewunderte Justus den Onkel für seine Lebenslust, sein Temperament und seine Unkonventionalität. Als Siem für alle unfassbar Selbstmord begeht, muss sich Justus dem wahren Bild des Onkels stellen und ihn von dem Sockel, auf den er ihn gesetzt hat, herunterholen. Und so erzählt er nach und nach von den Schattenseiten in Siems Leben, die den Selbstmord gar nicht mehr so unfassbar erscheinen lassen wie zunächst angenommen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.07.2005

Schwankt das anvisierte Genre von Joost Zwagermans jüngstem Roman anfänglich noch zwischen "Road Novel" und "Mediensatire", entpuppt sich die Geschichte schließlich als "Familiendrama", dessen literarischer Bezugspunkt in Flauberts "Madame Bovary" zu finden ist, erklärt Jürgen Berger. Der Hotelkritiker Justus Merkelbach erfährt auf einer Dienstreise, dass sich sein geliebter Onkel Siem das Leben genommen hat. Dieser Onkel war für seine außerehelichen Eskapaden bekannt, fasst der Rezensent zusammen, der den Erzählstrang, der sich mit Siem befasst, verhalten als "tragfähig" lobt. Etwas auf die Nerven dagegen gehen ihm die immer größeren Raum einnehmenden gedanklichen "Kreisbewegungen", mit denen der Neffe zu ergründen versucht, warum sich sein Onkel umgebracht hat. Dies sei "nicht unbedingt abendfüllend", mäkelt der Rezensent.
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