John Niven

Kill your friends

Roman
Cover: Kill your friends
Heyne Verlag, München 2008
ISBN 9783453675445
Kartoniert, 352 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Stephan Glietsch. Erfolg um jeden Preis. Steven Stelfox ist A&R-Manager in einer großen Plattenfirma, immer auf der Suche nach dem nächsten Hit, immer am oberen Level. Doch als die Erfolge ausbleiben, greift er zu radikalen Mitteln. Plötzlich verwandeln sich die guten Freunde in Todfeinde. In einer Welt, in der sich die Protagonisten krampfhaft über Sex, Drugs&Rock n Roll definieren, gerät sein Leben zunehm außer Kontrolle

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 25.03.2008

Für Klaus Walter ist John Nivens "Kill Your Friends" der Roman zum Niedergang der Musikindustrie und zugleich ein hellsichtiger Blick in die "neuen Triebökonomien" im Gewand eines Splatterschockers. Der schottische Autor, der selbst als "artist and repertoire"-Manager einer großen Plattenfirma Karriere gemacht hat, stellt einen ebenso einflussreichen, dazu hoffnungslos zynischen Vertreter der Musikindustrie, Steven Stelfox, in das Zentrum seines Buches. Stelfox scheffelt Geld und interessiert sich ansonsten ausschließlich für Drogen und Sex, konstatiert der Rezensent. Dennoch werde die ewige Repetition von Drogenrausch und sexuellen Exzessen seltsamerweise nicht "langweilig", lobt der Rezensent. Dem faszinierten Walter kommen beim Lesen als Referenzgrößen Bret Easton Ellis und Hunter S. Thompson in den Sinn, nur dass, wie er betont, Niven neben den Drogenexzess die Pornografie stellt. Mit "Polytoxikomanie und Pornografie" sieht er denn auch die Säulen dieses Buches beschrieben. Dass Niven kleine Anachronismen unterlaufen, wie die Einführung von Viagra und Amateurpornografie, die ihre Hochzeit erst nach 1997, der Erzählzeit des Romans, erlebten, mindert die Faszination des Rezensenten kein bisschen.