Joe R. Lansdale

Dunkle Gewässer

Roman
Cover: Dunkle Gewässer
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2013
ISBN 9783608501315
Gebunden, 320 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Hannes Riffel. May Lynn ist das schönste Mädchen der Gegend. Aus der schlimmsten Familie am ganzen Fluss. Als ihre Leiche aus dem Sabine River gezogen wird, interessiert sich niemand dafür, wer sie ermordet hat - alle sind nur hinter dem Geld her, das ihr Bruder bei einem Banküberfall erbeutet haben soll. Sue Ellen findet, dass ihre tote Freundin May Lynn etwas Besseres verdient hat. Wenn schon kein Filmstar aus ihr wird, wie sie sich immer erträumte, soll wenigstens ihre Asche in Hollywood verstreut werden. Beim Durchsuchen von May Lynns Habseligkeiten stößt sie mit ihren Freunden Terry und Jinx auf einen Hinweis, der sie zur Beute eines Banküberfalls führt. Zusammen mit Sue Ellens labiler Mutter flüchten die drei Freunde Hals über Kopf mit dem Floß in Richtung Süden. Habgierige Verwandte und der wenig gesetzestreue Constable hängen sich sofort an ihre Fersen. In Panik geraten die Flüchtenden jedoch erst, als sie merken, dass der sagenumwobene Killer Skunk ebenfalls hinter ihnen her ist. Dem wahnsinnigen Fährtenleser ist angeblich noch nie jemand entkommen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.05.2013

Schöner Irrsinn, schwärmt Bernd Graff angesichts dieses "Texas-Noir-Romans" von Joe R. Lansdale, den der Rezensent als Thriller-Autor und Schöpfer von Fernsehcomics kennt und schätzt. Dieser Roman aber ist für Graff der endgültige Beweis für Lansdales Stärke, den Horror bildkräftig und mit lakonischem Wortwitz zu inszenieren. Wann Hollywood den Stoff um ein paar heruntergekommene Teenager zu Zeiten der großen Depression verfilmt, scheint ihm nur eine Frage der Zeit zu sein. Huckleberry Finn goes Splatter, jubelt Graff.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 13.04.2013

Rezensentin Sylvia Staude hat sich von Joe R. Landsdales neuem Kriminalroman "Dunkle Gewässer" begeistert mitreißen lassen. Gebannt liest sie die Geschichte um die drei Teenager Sue Ellen, den schwulen Terry und den schwarzen Jinx die gemeinsam mit der psychisch kranken Mutter ihrer ermordeten Freundin May Lynn die Asche der Toten nach Hollywood bringen wollen, um deren letzten Wunsch zu erfüllen. Verfolgt von einem finsteren Cop und dem mordlüsternen Skunk garantiert dieser zur Zeit der großen Depression spielende, "drastische" Horrortrip in jedem Fall Spannung, versichert die Kritikerin, die auch von Landsdales "groteskem" Humor ganz angetan ist.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 23.03.2013

Zum Glück hat sie sich im Vorfeld nicht über den Autor kundig gemacht, erzählt eine ziemlich perplexe Katharina Granzin. Dann hätte sie schon im Vorfeld gewusst, dass bei dem als "Splatterpunk" gefeierten Texaner Joe R. Lansdale gerne mal buchstäblich die Fetzen fliegen. Doch hätte sie sich damit auch, wie sie sich anzumerken beeilt, um viele Überraschungen gebracht - denn "ein großer Spaß" ist dieser Roman trotz, vielleicht aber auch wegen all der brutalen Morbiditäten, die Lansdale unter seinen Mix aus Thriller und Huckleberry Finn'schem Abenteuerroman gehoben hat. Dass der Autor dabei mit vielen bekannten literarischen Elementen jongliert, will Granzin ihm gar nicht mal zum Vorwurf machen, entsteht doch gerade in dieser Mixtur etwas Neues: Ein Südstaatenthriller, den die zahlreichen Horrorelemente ins geradezu Märchenhafte rücken - das Herz der literarischen Romantik, scheint Granzin abschließend sagen zu wollen, schlägt nun in Texas.