Jean-Francois Susbielle

China - USA

Der programmierte Krieg
Cover: China - USA
Propyläen Verlag, Berlin 2007
ISBN 9783549073131
Gebunden, 271 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Angelika Hildebrandt und Heiner Must. Der amerikanisch-chinesische Wirtschaftskrieg ist längst im Gange, aber auch politisch und militärisch rüsten beide Seiten zum großen Showdown. Ein Bericht des Pentagon aus dem Jahre 2005 sieht China als »die größte Gefahr für die USA«. Während Washington das wiedererstarkte Reich der Mitte durch einen Ring von Militärbasen in Schach zu halten sucht, geht Peking strategische Allianzen ein, etwa in der Shanghai Cooperation Organization, zu der auch Russland zählt. Politisch unterstützen die USA Chinas asiatische Rivalen Japan und Indien, während die Chinesen wichtige Stellungen in Afrika und Lateinamerika erobern. Eindringlich beschreibt Susbielle die immer stärker aufeinander ausgerichteten globalen Strategien der beiden Giganten und die rasch zunehmende Gefahr eines heißen Konflikts.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.08.2007

Rezensent Thomas Speckmann kann nicht viel anfangen mit diesem "allzu reißerischen" Band "China-USA. Der programmierte Krieg" des Industrieberaters Jean-Francois Susbielles. Darin befasst sich der Autor mit den amerikanisch-chinesischen Beziehungen und sieht den Status der USA als alleinige Weltmacht gefährdet. Die Hauptbedrohung stelle demnach nicht der Nahe Osten, sondern in erster Linie die enorme wirtschaftliche Potenz Ostasiens dar. Die USA gäben vor allem deshalb gewaltige Summen für ihre Rüstungs- und Verteidigungspolitik aus, um dem Druck Chinas standzuhalten, paraphrasiert der Rezensent. Doch diese Argumentation ist ihm einfach zu "abenteuerlich" und so weist er darauf hin, dass diese Anstrengungen der USA keineswegs nur Peking, sondern auch Moskau und Nordkorea gelten. Mit solchen "waghalsigen Thesen" verkenne der Autor nicht nur "die Komplexität der geostrategischen Situation". Auch dass er aufgrund der vermeintlichen Übermacht Chinas einen zweiten Kalten Krieg zwischen den beiden Nationen ausschließt, stößt bei Speckmann auf Unverständnis: "Der Kalte Krieg ist schon da."
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.04.2007

Mit gemischten Gefühlen, aber durchaus mit Interesse hat Rezensent Dieter Buhl dieses Buch gelesen. Zwar präsentiert er eine lange Mängelliste, auf der nicht bloß "irritierende Textfolgen" Widersprüche, Unschärfen und Wiederholungen, sondern auch die aus seiner Sicht nur "vage umrissene Kompetenz" des Autors steht. Trotzdem kann er das Buch nicht zur Seite legen, biete es doch auch viele Informationen und Thesen zur Entwicklung dieses unbekannten Riesenreiches. Interessiert liest der Rezensent zum Beispiel Jean-Francois Susbielles Thesen über die Gründer der enormen Motivation der Chinesen. Spannend findet er auch die Schilderungen der gnadenlosen chinesischen Wirtschaftspolitik. Ob der prognostiziertet Krieg mit den USA tatsächlich unausweichlich ist, hier allerdings meldet Buhl dann doch leise Zweifel an.