James Frey

Endgame

Die Auserwählten
Cover: Endgame
Friedrich Oetinger Verlag, Hamburg 2014
ISBN 9783789135224
Gebunden, 592 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Felix Darwin. Als zwölf Meteoriten nahezu gleichzeitig an unterschiedlichen Orten der Erde einschlagen, gibt es keinen Zweifel mehr: Die Zeit ist gekommen. ENDGAME hat begonnen! Jeder der Meteoriten überbringt eine Nachricht, die die zwölf Auserwählten entschlüsseln müssen und die sie schließlich an einem geheimnisvollen Ort zusammenführt. Dort stehen sie ihren Gegnern zum ersten Mal gegenüber. Ein Wettkampf auf Leben und Tod beginnt und eine rücksichtslose Jagd um den gesamten Globus. Die Spieler müssen zu allem bereit sein. Wird Arroganz Bescheidenheit schlagen? Klugheit Stärke übertreffen? Wird Gnadenlosigkeit am Ende siegen? Schönheit von Nutzen sein? Nur wer die Hinweise richtig deutet und die drei Schlüssel findet, geht als Gewinner hervor. Und nur seine Linie wird überleben, wenn die gesamte Menschheit vernichtet wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 15.12.2014

In eine neue Lesedimension, wie angekündigt, kann Cornelia Geißler mit der Roman-Grundlage zu James Freys crossmedialem "Endgame", einer Art überdrehter Version von Becketts "Endspiel", wie Geißler schreibt, leider nicht vorstoßen. Dazu fehlt dem Buch das Fesselnde, komplexe Charaktere und überhaupt alles Literarische, meint die Rezensentin. Hier geht es vielmehr ums Kohleabschöpfen, erklärt sie, diesmal allerdings nicht nur durch Verlag und Rechteinhaber, sondern auch durch den Leser: Mit Hilfe von Links, Blogs, Hörbuch, Film und Lexikon sind 500.000 Dollar zu gewinnen. Dafür müsste Geißler sich allerdings durch eine mehr verwirrende als beglückende zynische Gewaltfantasie wühlen. Geißler möchte lieber nicht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.11.2014

Der Auftakt von James Freys Endgame-Trilogie lässt für den Fortgang der Buchserie Schreckliches erahnen, warnt Bernd Graff, das intermediale Projekt erscheint als bloße "Verwertungskette mit Story", nur dass die Story ziemlich dürftig ist, so der Rezensent. Frey wirft wild Klischees des Science-Fiction und des Fantasy-Genres durcheinander, die sich hier nur biegend und brechend ergänzen, dabei aber gänzlich berechenbar bleiben, erklärt Graff. Überhaupt sei das einzig überraschende an diesem Buch, wie schlecht es geschrieben sei, kritisiert der Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 06.11.2014

Das Faszinierende an James Freys "Endgame" ist sicherlich nicht der Roman selbst, so Sven Stillich, der erste Teil der Trilogie ist bestenfalls mittelmäßig, in seiner überbordenden Brutalität und seiner Betonung des Völkischen oft sogar ziemlich krude, findet der Rezensent. Zwölf Jugendliche unterschiedlicher Völker wurden von Kindesbeinen an zu Mördern ausgebildet, als zwölf Meteoriten auf der Erde einschlagen, beginnt der Kampf um das Überleben des je eigenen Volkes zwischen ihnen, das Endgame, fasst Stillich zusammen, jeder hat seine holzschnittartigen Fähigkeiten und die allermeisten Handlungen bestehen nur im Ausführen ebendieser. "Endgame" ist aber mehr als ein Buch, weiß der Rezensent, es ist ein multimediales Projekt, ein "Buch-Film-Handyspiel-3-Millionen-Dollar-Rätsel-Internet-Projekt". Die Filmrechte waren schon vor der Veröffentlichung verkauft, Google arbeitet an einer möglichst innovativen Spielvariante, und in allen Büchern werden Unmengen von Rätseln versteckt, deren Lösung große Geldsummen verheißen, erklärt Stillich, der trotz aller Kritik am Buch ahnt, dass Frey wahrscheinlich einen Bestseller programmiert hat.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 11.10.2014

Iris Alanyali ist nicht sicher, welcher eigentlich der echte James Frey ist. Der, den sie für ihre Besprechung in New York trifft, der Bestsellerautor von "Tausend kleine Scherben", oder doch der Urheber des vorliegenden Romans, den Alanyali ein Megafantasyprojekt nennt, Videospiel, Onlinerätsel, Communityhit in einem. Um zu erklären, womit wir es zu tun haben, holt die Rezensentin weit aus und erzählt Freys Geschichte als meistgeliebter und meistgehasster Romanautor der USA. Das neue Buch versteht sie als eine Art Rachefeldzug des Imperiums James Frey gegen das Establishment, Genreliteratur der brutalen, seelenlosen Sorte, meint sie. Nicht gerade eine Einladung zur Lektüre.
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