Anja Kümmel

Träume Digitaler Schläfer

Roman
Cover: Träume Digitaler Schläfer
thealit, Bremen 2012
ISBN 9783930924202
Taschenbuch, 408 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

Sieben Jahre nach Ende des dritten Weltkriegs. Wirtschaftskonzerne regieren den ehemaligen Nordblock. Geschlechterunterschiede gibt es nicht mehr. Zumindest an der Oberfläche. Ashur und Elf leben im Untergrund. In virtuellen Räumen, in U-Bahn-Schächten, in der Kanalisation. Obwohl sie einander nicht kennen, haben sie etwas gemeinsam: Sie träumen. Von vergangenen Zeiten, von sich, von einander, in veränderter Gestalt. Ashur wird Adina wird Ana Luz. Elf wird Emrys wird Eva. Und nichts ist mehr, wie es schien.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.11.2013

Neu und anders findet Dietmar Dath diesen Roman von Anja Kümmel. Dath spricht von Narrativen, die keine Unterscheidung mehr machen zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, sondern diese Kategorien aufeinander beziehen. Für Dath ergeben sich so Möglichkeiten, gegen technokapitalistische Heilsverprechen anzugehen. "Erzählende Möglichkeitsforschung" nennt er das freudig erregt, und das Buch das beste deutschsprachige Beispiel dafür. Dass der Leser sich erst einlesen muss, bis er Orwell und Huxley von ferne winken sieht, wird belohnt, meint Dath. Nicht von Sarkasmus, nicht von Pathos, sondern von Seltsamkeiten, die der Geschichte der Produktion und der Macht entspringen, wie Dath schreibt. Alles ist wirklicher, als einem lieb sein kann.
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