Hermann Bahr, Gerty von Hofmannsthal, Hugo von Hofmannsthal

Hugo und Gerty von Hofmannsthal - Hermann Bahr

Briefwechsel 1891-1934. Band 1
Cover: Hugo und Gerty von Hofmannsthal - Hermann Bahr
Wallstein Verlag, Göttingen 2013
ISBN 9783835312173
Gebunden, 928 Seiten, 58,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben und kommentiert von Elsbeth Dangel-Pelloquin. Der Briefwechsel zwischen Hermann Bahr und Hugo von Hofmannsthal ist ein herausragendes Dokument der Wiener Moderne. Er liefert die Stichworte, verhandelt die Parolen und Lektüren und kreiert den Gründungsmythos des "Jungen Wien". Bahr setzt als Kritiker in den Feuilletons Maßstäbe, die auch heute noch gültig sind; beide Autoren sind in Reformprojekte des Theaters involviert, zu denen Hofmannsthal die Dramentexte liefert. Ihre Briefe sind ein Fundus für die Entstehung der Werke, für die zeitgenössische Literatur- und Theaterkritik und für die Geschichte des Theaters. Durch die Integration des gleichzeitigen Briefwechsels Bahrs mit Gerty von Hofmannsthal wird das Männerduo zum Trio mit weiblicher Stimme, in dem das - platonische - (Liebes-)Verhältnis zwischen Bahr und Gerty von Hofmannsthal sichtbar wird.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.05.2014

Ganz hingerissen informiert Rezensent Hans Albrecht Koch über eine Vielzahl von Neuerscheinungen zu Dokumenten von Hugo von Hofmannsthal. Besonders aber hebt der Kritiker den Briefwechsel aus den Jahren 1891 bis 1934 zwischen Hugo und Gerty von Hofmannsthal und Hermann Bahr hervor. Was anfänglich mit einem Verriss des noch jungen Wiener Autors über Bahrs Roman "Die Mutter" begann, entwickelte sich bald zu einem freundschaftlichen Verhältnis, in welchem Bahr die Rolle des Förderers übernahm, berichtet Koch. Er erfährt in diesem Briefwechsel einiges Bekanntes - jedoch aus neuer, schärferer Perspektive betrachtet; vor allem aber zahlreiche neue interessante Details. Insbesondere lobt der Rezensent die Herausgeberin Elsbeth Dangel-Pelloquin dafür, dass sie diese exzellent kommentierte Ausgabe um die Briefe von Hofmannsthals späterer Frau Gerty bereichert. Koch bekommt hier aufschlussreiche Einblicke, die auch die in Hofmannsthals Werk dominierende Ehe-Thematik in ein neues Licht rücken.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.12.2013

Erheblich bereichert sieht sich Jens Malte Fischer durch diese Edition des Briefwechsels zwischen Hugo und Gerty von Hofmanntshal und Hermann Bahr. Bereichert insofern, als die Korrespondenz ihm Verbindungen und Gepflogenheiten im literarischen Wien der Jahrhundertwende nahebringt und darüber hinaus zeigt, wie tief die Wesensunterschiede und wie stark die Spannungen zwischen den beiden Protagonisten Bahr und Hofmannsthal doch waren. So erkennt Fischer hier erstmals die schlichtende Rolle von Gerty Hofmannsthal, ferner Hofmannsthals relatives Desinteresse an Bahrs umfangreichem Werk sowie sein Geschick, wenn es darum geht, den Älteren für sein Fortkommen einzuspannen. Auch wenn der Rezensent Zentrales gelegentlich vermisst in diesen Briefen (was laut Fischer daran liegt, dass Vieles im kleinen Wien damals eben nicht schriftlich verhandelt wurde, sondern persönlich), mit ihrem reichen Kommentar und den vielen Materialien scheint ihm die Edition so mustergültig wie erkenntnisfördernd.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.10.2013

Kauf rundum zu empfehlen, meint Friedmar Apel. Dass der von Elsbeth Dangel-Pelloquin edierte Briefwechsel zwischen Hugo und Gerty von Hofmannsthal und Hermann Bahr bei all seiner wissenschaftlichen Gelungenheit auch noch erschwinglich ist, scheint dem Rezensenten ein Geschenk des Himmels. Immerhin keine leichte Aufgabe, weiß Apel, die umfang- und anspielungsreiche Korrespondenz zu kommentieren, kulturgeschichtlich zu grundieren und mit Personen- und Literaturregistern zu versehen - kurz, lesbar zu machen. Was Apel dann liest und erfährt, über die lebenslange Freundschaft zwischen Bahr und Hofmannsthal, über ihren Austausch über Literatur und Theater, über vermittelte Kontakte und auch über Kritik am Werk des jeweils anderen, hält er für eine enorme Bereicherung.
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