Heinrich Böll

Billard um halb zehn. Roman

Werke in 27 Bänden. Kölner Ausgabe, Band 11
Cover: Billard um halb zehn. Roman
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2002
ISBN 9783462031508
Gebunden, 450 Seiten, 34,90 EUR

Klappentext

Band 11, herausgegeben von Frank Finley und Markus Schäfer, ediert den 1959 erschienen Roman "Billard um halb zehn" mit bislang unbekannten, den Schreibprozess dokomentierenden Vorstufen einschließlich einer Dramatisierung. Die Geschichte der Architektenfamilie Fähmel, die über drei Generationen hinweg die Abtei St. Anton errichtet, zerstört und wieder aufbaut, gehört zu den wirkungsmächtigsten Texten Bölls.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 11.02.2003

27 Bände soll die edle Kölner Ausgabe später mal umfassen, die von acht Germanisten betreut wird, berichtet Rainer Moritz und stellt etwas spöttisch die Frage, ob sich der ganze leinengebundene Wust für eine Neuentdeckung dieses Autors wohl lohne? Jein, könnte man aus seinen Auslassungen herausinterpretieren. Für Moritz liegt Bölls Stärke nicht in der symbolisch angereicherten und angestrengten Ausdeutung von Zeitgeschichte; Moritz begeistert viel mehr ein Böll, der seine kleinbürgerlichen Helden nicht in ein Bedeutungskorsett zwängt, sondern sie ihrem unspektakulären Alltag überlässt. "Billard um halb zehn", 1959 erschienen, markiert für Moritz eine literaturhistorische Zäsur, galt doch der Roman als Neuanfang der deutschen Nachkriegsliteratur. Obwohl mit recht avancierten Mitteln erzählt, habe der Roman, der die Geschichte einer rheinischen Architektenfamilie in einem Tag komprimiert, viel von seiner Faszination eingebüßt, beklagt der Rezensent. Das läge vor allem an der überladenen Symbolik, welche die Lektüre geradezu anstrengend mache und die erzählerische Kraft der Erzählung abbremse.
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