Heidi Hein

Der Pilsudski-Kult und seine Bedeutung für den polnischen Staat 1926-1939

Cover: Der Pilsudski-Kult und seine Bedeutung für den polnischen Staat 1926-1939
Herder Institut, Marburg 2001
ISBN 9783879692897
Broschiert, 512 Seiten, 43,00 EUR

Klappentext

Die Verehrung Jozef Pilsudskis (1867-1935) erlebte unter dem Einfluss der Solidarnosc seit den 1980er Jahren eine derartige Renaissance, daß der erste Marschall Polens noch immer einen zentralen Platz im historischen Bewusstsein vieler Polen einnimmt. Die Wurzeln hierfür liegen im Pilsudski-Kult zwischen 1926 und 1939, der nicht nur die Essenz der Ideologie des herrschenden Regimes der Sanacja bildete, sondern dadurch auch zu einem zentralen Element der politischen Kultur der Zweiten Republik wurde. Im Mittelpunkt dieser Studie, die auf einschlägigen Archivmaterialien aus Polen und den USA basiert, steht - nach einer einleitenden Erörterung des Kult-Begriffs auf theoretischer Ebene und einer biografischen Skizze Pilsudskis - die Analyse der Entwicklung und Ausprägung des Pilsudski-Kultes mit seinen Komponenten Mythos, Rituale und Symbole.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.08.2002

Weit holt der Rezensent Helmut Altrichter aus, bis zu Jan (den er Arno nennt) Assmanns Theorien zum "kulturellen Gedächtnis", um sich dann langsam dem Gegenstand der Autorin, dem polnischen General Jozef Pilsudski, zu nähern - der eben, als Mythos" eines Staatsgründungs-Heros, vielfach in Anspruch genommen wird. Pilsudskis Bedeutung für die polnische Unabhängigkeit nach dem Ersten Weltkrieg zeichnet er nach, nicht ohne seinen laxen Umgang mit demokratischen Grundsätzen zu erwähnen. Der Kult setzte, so Altrichter, bereits zu Lebzeiten ein, fand mit seinem Tod einen ersten Höhepunkt, ein "Gedächtniskomitee" sorgte für die Aufstellung hunderter Denkmäler, die Anbringung von Gedenktafeln. Schwer ist zu sagen, was der Rezensent direkt aus dem Buch referiert, was er selbst dazutut. Über das Buch ist seine Meinung klar geteilt: er lobt es als "wahre Fundgrube", beklagt aber einen Mangel an Präzision und Argumentationsschärfe.
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