Hans-Ulrich Treichel

Schöner denn je

Roman
Cover: Schöner denn je
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783518429730
Gebunden, 175 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Einmal so wie Erik sein! Das hat sich Andreas immer gewünscht und sich von Jugend an um eine Freundschaft mit dem zwar stets höflichen und beneidenswert gelassenen, aber letztlich unnahbaren Erik bemüht. Doch Erik ist nicht nur der Bessere, was die Schulnoten, die Beliebtheit bei den Mädchen oder den Sport betrifft. Auch zwanzig Jahre später, als sie sich in Berlin zufällig begegnen, ist aus Andreas nur ein Romanist in der Lehrerfortbildung geworden, während Erik es als Filmarchitekt in die glamouröse Welt Hollywoods und in die Nähe bekannter Filmstars geschafft hat - zum Beispiel Hélènes, einer weltberühmten Schauspielerin, für die wiederum Andreas sein Leben lang geschwärmt hat. Ohne zu ahnen, dass ausgerechnet diese Hélène von der Leinwand herabsteigt und für einige Tage leibhaftig in sein Leben treten wird. Dank Erik zwar, aber ohne ihn.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.09.2021

In den höchsten Tönen schwärmt Rezensent Wolfgang Schneider vom neuen Roman von Hans-Ulrich Treichel, der ihn ins Westberlin der Achtziger führt. Im typischen Treichel-Ton erzählt ihm der Autor von Andreas, der schon seit Schulbeginn neidisch auf seinen Freund Erik ist und diesem Jahre später in einem Bistro begegnet, resümiert Schneider: Erik, einst Tischler, ist inzwischen ein von Stars umworbener Filmarchitekt, während Andreas, geschieden und kurzzeitig wohnungslos an seiner "Durchschnittlichkeit" als Akademiker krankt. Erik bietet Andreas in seiner Abwesenheit für den Übergang seine Achtzimmerwohnung an, in der täglich die von Andreas bewunderte und mit Erik befreundete französische Filmschauspielerin Helene anruft. Allein wie Treichel die Dialoge zwischen Andreas und Helene gestaltet, nicht als französische Liebesromanze, sondern mit feinem Gespür für Zwischentöne als "sublime Komödie" gefällt dem Rezensenten. Und Treichels so treffende wie "vertrauliche" Betrachtungen über Freundschaft, Neid und das Gefühl "guter Fremdheit" ziehen ihn ohnehin sofort in den Bann.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 20.07.2021

Rezensentin Judith von Sternburg vergleicht Hans-Ulrich Treichels neuen Roman mit den Romanen von Wilhelm Genazino. Wie Genazino hat Treichel die Gabe, das Leben eines "Tropfes" zu erzählen. Allerdings ist bei Treichel mehr los, meint Sternburg, wobei bei Genazino wirklich wenig los ist. Der Erzähler, ein in der Lehrerfortbildung gestrandeter Geisteswissenschaftler, steuert auf ein Ereignis zu (die Begegnung mit seiner Lieblingsschauspielerin), das er selbst laut Sternburg durchaus gekonnt, nämlich genau und gelassen, in Worte zu fassen vermag.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.07.2021

Rezensent Hilmar Klute hat was für Plotfans: Hans-Ulrich Treichels neuer Roman verfügt laut Rezensent über eine "gut geölte Plot-Maschine" genauso wie über die "perfekte Dramaturgie". Wie im Film kommt selbst dem Protagonisten, der im Buch lebenslang einem Jugendidol nacheifert, erfolglos natürlich, die eigene Geschichte zu klein vor, stellt Klute amüsiert fest. Klug, selbstironisch und schöner denn je erzählt Treichel, erzählt sein Ich-Erzähler von den eigenen Zuständen und dem eigenen Scheitern, findet Klute.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 05.07.2021

Rezensent Jörg Magenau fasst sofort Sympathie für Hans-Ulrich Treichels mausgrauen Romanhelden und diesen "schillernden" Text. Das liegt dem Rezensenten zufolge an Treichels Vermögen, aus den Lebenswendungen eines Langweilers zwischen Wünschen und Können Funken zu schlagen. Komisch findet Magenau nicht nur die Verwechslungskomödie, die der Held beim Versuch, einem alten Freund und Vorbild nachzusteigen und zu -eifern, entfacht, sondern auch die Genauigkeit, mit der der Autor noch das Abseitige bedenkt.
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