Giuseppe Ungaretti

Angefügt, nahtlos, dem Heute / Agglutinati all' oggi

Paul Celan übersetzt Giuseppe Ungaretti
Cover: Angefügt, nahtlos, dem Heute / Agglutinati all' oggi
Insel Verlag, Frankfurt am Main 2006
ISBN 9783458172970
Gebunden, 222 Seiten, 45,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Peter Goßens. "Die Fragilität der Dinge, die Bedrohtheit der Existenz und, als ihr Begrenzendes, das Unermeßliche, aus dem Alles aufsteigt, flüchtig aufglänzt, in dem es wieder versinkt - das ist die Erfahrung, aus der heraus Ungaretti nach dem Ersten Weltkrieg zu dichten begonnen hat. Sie ist der Grundriß seines Dichtens geblieben." Mit dieser Ankündigung erschien 1968 Paul Celans Übersetzung von Giuseppe Ungarettis "La terra promessa" (1950) und "Il taccuino del vecchio" (1960) in einer zweisprachigen Ausgabe im Insel Verlag. Nach Ingeborg Bachmanns nur wenige Jahre älterer Übersetzung (1961) trug Paul Celans Engagement entscheidend zur besonderen Stellung Giuseppe Ungarettis in Deutschland bei. Celans Übertragung ist in Ungarettis Werk auf ungewöhnliche Weise eingegangen. In die Originalausgaben der Zyklen hat er, mit Ausnahme weniger eigenständiger Seiten, seine Übersetzung hineingeschrieben, den gedruckten Text mit seiner handschriftlichen Arbeit unmittelbar konfrontiert. Den Faksimiles folgen Celans Übertragung nach dem Text der Erstausgabe, sein Briefwechsel mit der Lektorin des Insel Verlages, Anneliese Botond, die ganz unterschiedlich akzentuierten Pressestimmen und ein Nachwort, in dem die Geschichte der Übertragung dokumentiert und Celans Übersetzungskonzept analysiert und bewertet wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.08.2006

Mit den Übersetzungen des wohl größten und hermetischsten italienischen Lyrikers des 20. Jahrhunderts habe sich Paul Celan wohlwissentlich auf ein schwieriges Terrain begeben, konstatiert Ernst Osterkamp. Der Sammelband, der die Übersetzungen aus den sechziger Jahren, das Faksimile von Celans Handexemplaren sowie einen Briefwechsel und die zeitgenössischen, meist negativen Rezensionen vereine, biete einen einmaligen Einblick in Celans Arbeitsweise und die Schwierigkeiten, Ungarettis "kristallklare poetische Konzentrate der Erinnerung" zu übertragen. Letztlich sei es "Celans Ungaretti" geworden, weiß der Rezensent, ein Werk, "in dem der Übersetzer dem Dichter auf Augenhöhe begegnen will". Daher sei wohl auch die Verankerung innerhalb des Celan'schen Werks so schwierig.
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