Gerhard Paul

Visual History

Ein Studienbuch
Cover: Visual History
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, 2006
ISBN 9783525362891
Gebunden, 379 Seiten, 21,90 EUR

Klappentext

Dass Bilder nicht nur Geschichte machen, sondern auch Geschichte schreiben, beschäftigt immer stärker die historische Fachwissenschaft. Als visual turn wird dieser Bedeutungswandel seit einiger Zeit beschrieben und in seinen Auswirkungen auf die Arbeit von Historikern diskutiert. Wie die Erkenntnisinteressen, Themen, Arbeitsformen und Präsentationen historischer Forschungen durch den visual turn verändert werden, zeigt dieses Buch im aktuellen, repräsentativen Überblick. In beispielhaften, materialgesättigten Analysen erkunden namhafte Vertreter die Möglichkeiten und Grenzen der Visual History und motivieren zur Auseinandersetzung mit Fragen der Visualität der Geschichte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.01.2008

Steffen Siegel findet ein "Studienbuch" über "Visual History" grundsätzlich sehr begrüßenswert, ist aber mit diesem Sammelband dennoch nicht recht zufrieden. Herausgeber Gerhard Paul will die Bilder nicht nur als "Notlösung" gesehen wissen, die in der Geschichtswissenschaft als Quelle herangezogen werden, wenn keine Texte zur Verfügung stehen, sondern das Augenmerk auf die Bilder und ihre visuelle Sprache selbst lenken, erklärt der Rezensent. Der Schwerpunkt des Bandes liegt auf der europäischen und deutschen Geschichte und beschäftigt sich mit dem Deutsch-Französischen Krieg, der Bilddokumentation des Holocaust, der Werbung der Bundeswehr oder der Aufarbeitung der DDR-Geschichte in Kinofilmen, teilt der Rezensent mit. Er findet, dass sich ein solcher Sammelband nicht nur an seinen einzelnen Beiträgen messen lassen muss, sondern auch in ihrem eigenen Umgang mit Bildern. Bei der Verwendung des Bildmaterials aber wird der Band sowohl was die Auswahl als auch was den Einsatz von Bildquellen betrifft dem eigenen Anspruch nicht gerecht, wundert sich Siegel. Nur der Beitrag von Astrid Wenger-Deilmann und Frank Kämpfer zu visuellen "Pathosformeln" als politischem Instrument überzeugt den Rezensenten sowohl methodisch als auch ästhetisch, ein Lob, das er für den überwiegenden Teil der Beiträge aber nicht aussprechen kann, wie er bedauert.
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