George Sand

Nanon

Roman
Cover: Nanon
dtv, München 2004
ISBN 9783423132114
Taschenbuch, 366 Seiten, 9,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Heidrun Hemje-Oltmanns. Die Neuausgabe des eindrucksvollen historischen Romans über die Französische Revolution erzählt aus der Perspektive eines Bauernmädchens. "Als die Revolution ausbricht, lebt Nanon in ihrem Loch Valcreux, einem verlorenen Flecken, einem engen Tal, das Mönchen gehört. Sie ist das gefügige Tier der Erde, die kleine Bäuerin, die nichts kennt, auch nicht sich selbst. Da kommt in das Kloster ein jüngster Sohn, ein Kind, der junge Emilien de Franqueville, den seine Familie im geistlichen Stand begraben will. Und wir nehmen Anteil an der Initiation dieser beiden Seelen, dem heranwachsenden Volk, das sich seiner Rechte versichert, dem röchelnden Adel, der seine Schuld büßt."
Mit diesen Worten beschreibt der begeisterte Emile Zola das letzte Werk seiner berühmt-berüchtigten Dichterfreundin George Sand. Es wurde ihr Vermächtnis und ihr Glaubensbekenntnis als pazifistische Revolutionärin, die sich für die Überwindung sozialer Gegensätze stark machte und für die Gleichbehandlung der Geschlechter plädierte. Darin liegt auch der Grund für die geringe Beachtung des Buches: Eine einfache Frau aus bäuerlichem Milieu schildert hier, ohne eindeutig Partei zu ergreifen, die Französische Revolution, wie sie sie auf dem Land erlebt. Erst im Vorfeld der 200-Jahr-Feiern der Französischen Revolution wurde dieser große Roman in Frankreich selbst wiederentdeckt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.06.2004

Jubiläen sind immer eine gute Gelegenheit, das nachzuholen, was in der Vergangenheit versäumt wurde, schreibt die Rezensentin mit dem Kürzel "maid". So auch im Fall George Sand, deren Revolutionsroman "Nanon" zwar von einigen großen Zeitgenossen wie Flaubert und Zola gefeiert wurde, dann aber schnell in Vergessenheit geriet. Jetzt, zu Sands zweihunderstem Geburtstag, erscheine "Nanon", der für die Rezensentin schlichtweg - neben Balzacs "Chouans" und Hugos "1793" - "der dritte große Revolutionsroman des 19. Jahrhunderts" ist, in einer Neuauflage. "Nanon" sei sowohl die Geschichte eines Bauernmädchens, das in die Wirren der französischen Revolution hineingezogen werde, als auch Sands "Vermächtnis und Glaubensbekenntnis als Pazifistin. Sozialreformerin und Kämpferin für die Gleichgerechtigkeit der Geschlechter". Auch das Nachwort der Übersetzerin hat die Rezensentin überzeugt, hält es doch einige "Überraschungen" für diejenigen parat, die George Sand nur klischeehaft als rauchendes Weibsbild in Hosen kennen.
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