Jules Barbey d'Aurevilly

Der Chevalier Des Touches

Roman
Cover: Der Chevalier Des Touches
Matthes und Seitz, München 2014
ISBN 9783882216226
Gebunden, 296 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Gernot Krämer und Caroline Vollmann. Mit Texten von Henirch Mann und Michel Serres. Ist er es, oder ist es ein Gespenst? Der verwirrte alte Mann, der an einem windigen Abend auf dem Kapuzinerplatz in Valognes steht, weckt die Erinnerungen an einen großen Coup des Widerstands gegen die Revolution: die Befreiung des zum Tode verurteilten Chevalier Des Touches 1799. Die Ereignisse liegen drei Jahrzehnte zurück und man wähnte den Chevalier längst tot. Aufgeschreckt durch seine vermeintliche Wiederkehr, erzählen sich in einem Salon bei knisterndem Feuer ein paar Landadlige, die schon bessere Zeiten gesehen haben, seine abenteuerliche Geschichte. Unter ihnen die taube Aimée de Spens, die darin eine zentrale und einigermaßen pikante Rolle spielt und nicht ahnt, dass man von ihr spricht.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.02.2015

Allzu viel zum Roman "Der Chevalier Des Touches" verrät Tobias Schwartz nicht in seiner Rezension. Nur so viel, dass es sich um ein Hauptwerk des Autors handelt, in dem es um den Widerstand adliger Partisanen gegen die Französische Revolution geht, erfahren wir. Schwartz lässt keinen Zweifel daran, dass das Buch unbedingt lesenswert ist, wie überhaupt alles von Barbey d'Aurevilly, einer schillernden und widersprüchlichen Figur der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts, der gegen Goethe polemisierte, aber, wie der Rezensent nachweist, literarische Kniffe mit ihm teilte, der die Realisten verachtete, aber selbst einer der größten unter ihnen war. In Deutschland ist d'Aurevilly bislang "zum ewigen Geheimtipp verdammt", weiß Schwartz und hofft, dass sich das mit diesem Buch endlich ändert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.01.2015

Tobias Lehmkuhl kann sich nur wundern, dass ihm ein derart radikales, bei aller scheinbaren Verspieltheit, meint er, doch so schnörkelloses Buch über 150 Jahre vorenthalten wurde. Auch wenn ihm der Autor Jules Barbey d'Aureyvilly hier kein psychologisches Meisterwerk geschaffen zu haben scheint, den Geist der Tat hat der Autor für ihn doch eingefangen. Und zwar so, dass dem Leser trotz aller Namen und Verwicklungen im lustvoll mit Leben (beziehungsweise Sterben) gefüllten Plot doch nicht der Überblick fehlt, wie Lehmkuhl versichert. Dass zwei den Text bereichernde Essays von Heinrich Mann und Michel Serres der Ausgabe beigegeben sind, scheint Lehmkuhl darüber hinaus bemerkenswert.
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