Georg Klein

Im Bienenlicht

Erzählungen
Cover: Im Bienenlicht
Rowohlt Verlag, Hamburg 2023
ISBN 9783498003050
Gebunden, 240 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Georg Kleins Geschichten zehren von den Orten, in denen ihr Geschehen wurzelt: Einige beanspruchen Anteil an der Aura der großen Welt, wie die Pforte des Berliner Kanzleramts oder ein spektakulär schöner Strand Kaliforniens. Andere setzen auf räumliche Beschränkung und wählen als Spielraum die fensterlose Nasszelle im Keller eines Reihenhäuschens.Nicht weniger als Heimat bedeutet ihren Heldinnen und Helden die Arbeit. Sie betreiben hochbetagt eine Dorfschmiede, restaurieren versehrte moderne Gemälde oder gestalten einen Volksmusikabend im Festsaal einer ostdeutschen Gaststätte. Die Künste, die niedrigen wie die höheren, wirken mit an einem anrührend heimeligen Zuhause. Aber in der Kunst liegt nicht nur Heimat, sondern auch der Keim des Abenteuers. Und so geraten wir auf Geisterjagd in eine ehemalige Papierfabrik, zwischen die hölzernen Säulen der ersten Autobahnkirche Deutschlands und unter das Blätterdach eines geheimnisreich fruchtbaren Walnussbaums: ins "Bienenlicht" zwischen Heimat und Abenteuer.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 06.04.2023

Schon viele literarische Formen hat Georg Klein sich zu eigen gemacht, weiß Kritiker Lothar Müller, jetzt legt er einen Erzählungsband vor, der ein "Gespür für alles Löchrige" in sich trägt. Über mehr als zehn Jahre verteilt entstanden, beschäftigen sich die einzelnen Geschichten etwa mit einem verwitweten Schmied, dessen beste Zeiten vorbei sind, auch seine technischen Geräte sind veraltet, oder mit einem Bodyguard im Bundeskanzleramt, dessen Job durch die neueste Drohnentechnik wegzufallen droht, erzählt Müller. Alle Erzähler, meint er, sind unzuverlässig, aber immer spannend, überraschend und mit einem Hauch des Teuflisch-Gruseligen. Allein wegen der Vielfalt der Geschichten empfiehlt er diesen Erzählband gerne weiter.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.03.2023

Rezensent Oliver Jungen hält Georg Klein für einen der letzten echten deutschen Erzähler und spricht in höchsten Tönen von dessen neuem Erzählband. Die Hauptfiguren in seinen Geschichten haben ganz alltägliche Berufe und definieren sich vor allem über ihre Arbeit und ihre Heimat, berichtet Jungen. Aber diese vermeintlich so normalen Figuren werden subtil ins Surreale überführt, die erzählerische Souveränität, mit der das geschieht, lässt den Rezensenten sogar an Thomas Mann denken. Die unterschwellig lauernde Dunkelheit, die der Autor miteinfließen lässt, erinnert Jungen wiederum an die deutsche Romantik. "Aufregend und erhebend" ist die Lektüre auf jeden Fall, was nicht zuletzt an Kleins elaborierter und schöner Sprache liegt, freut sich der Kritiker.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 29.03.2023

Pünktlich zum 70. Geburtstag von Georg Klein beschenkt der Schriftsteller Rezensentin Judith von Sternburg mit seinem "hauchfeinen" Humor. Auch die Erzählungen seien zwar eine Herausforderung, schreibt Sternburg - aber eine, die sie, wie auch bei den Romanen Kleins, gerne auf sich nimmt. In der Titelgeschichte etwa geht es um ein "modernistisches Sicherheitssystem" im Bundeskanzleramt, um Imker und Bienen und einen ehrwürdigen Pförtner. Bisweilen wird die Rezensentin von Klein auch in das Innere eines Pilzes mitgenommen. Dass die Figuren in den Erzählungen immer wieder Kontakt zu einem Schriftsteller haben, gehört für von Sternburg zum Klein-Kosmos, die dieses "fantastische" Geschenk uneingeschränkt empfiehlt. 
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