Farhad Showghi

Wolkenflug spielt Zerreißprobe

Gedichte
Cover: Wolkenflug spielt Zerreißprobe
Kookbooks Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783937445878
Kartoniert, 96 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Mit Illustrationen von Andreas Töpfer. Ein eher bei sich selbst verweilendes Sprechen, das sich mitunter erinnert, vernetzt, verwirft, abkoppelt, entbindet, doch nicht negiert, mit wiederholtem Re-entry in der Landschaft. Ein Sprechen zwischen dem Denken des Blicks und dem aktiven Schauen. Niemand befiehlt und niemand gehorcht. Omnipräsenz der Sehnsucht gibt's weiterhin schon bei leichtestem Tun. Zwiesprache zwischen Hiesigem und Dortigem. Bis hin nach Persien. Mir ging es auch um Wege der Wahrnehmung: Wie komme ich noch ganz unwissend um den Körper herum? Wie beschäftige ich mein Sehen weiter? Und wie die nächstbeste Geste in der Luft? Es gibt Dinge hinter mir, ein Erinnern, das sich an den Rändern kräuselt und dann selbst überlappt. Weil vieles ab sofort auch vor mir liegen will. Ich werde ja gerne nicht nur auf einen Entwurf von mir selbst zurückgeworfen. Vielerorts bin ich über kurz oder lang ganz Zeit geworden. Die Hände waren schon viele Tage. Mindestens zum eigenen Körper hin. Wie das Atemholen. Ticktack, hier ist meine Nase, gleich folgt der Hals. Aber dort, wo das Alphabet die Sprache wechselt, wo die Dinge kurz aufhören zu heißen, bevor sie sich neue Buchstaben, Klänge suchen, herrscht nicht nur Stille, die Bedeutung ist fort, Namenlosigkeit lässt sich erinnern, das Reale erahnen. Und eine Weile später kann ich vielleicht noch einmal von vorn den Faden verlieren und auch ein Wort wie Garten mitten oder hinten im Garten, sicherheitshalber unter jedem Himmel, stehen und sich weiten lassen. Und schließlich wollte auch das Sentiment gleich in der Nähe des Körpers neue Wege finden. - Farhad Showghi

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.02.2018

Jan Volker Röhnert schwärmt für Farhad Showghis Gedichte und ihren phänomenologischen Anspruch, für Röhnert eine Einmaligkeit in der deutschen Lyrik. Dass die Texte das Ich dauernd in Frage stellen, seine Konturen allenfalls aus der Summe der Wahrnehmungen rekonstruieren, aus Auge, Ohr, Hand, Nase, Mund, zögernd, tastend, findet er reizvoll. Wie sich die Sprache langsam herauschält und stückweise Erinnerung und Momente einer Biografie aus dem Fluss der Meditation freisetzen, scheint ihm eine Lektüreerfahrung der besonderen Art bereitzuhalten.
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