Anja Kampmann

Der Hund ist immer hungrig

Gedichte
Cover: Der Hund ist immer hungrig
Carl Hanser Verlag, München 2021
ISBN 9783446267534
Gebunden, 120 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Nach ihrem Debütroman "Wie hoch die Wasser steigen" widmet sich Anja Kampmann wieder der Lyrik und fragt nach dem großen Leben. Zeitungsträger, ein Mädchen auf dem Spielplatz, Jugendliche in ihrer naiven Sehnsucht fragen sich nach dem großen Leben und wo es sein könnte. Die Zukunft unterdessen hat ein anderes Blau und kündigt sich an mit Klonpferden und Mammuts. Mit zwei Büchern ist Anja Kampmann rasch bekannt geworden, mit "Wie hoch die Wasser steigen", ihrem ersten Roman, und mit ihren Gedichten. Die neuen Gedichte erzählen vom Marschland, Figuren treten auf, wiederkehrende Motive verklammern sie zu einem großen Bild der Landschaft in unserer Zeit.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.01.2022

Rezensentin Angelika Overath hat ein paar Tipps für die Dichterin Anja Kampmann. Kampmanns zweitem Lyrikband merkt Overath die schreibspielartige Gemachtheit aus besonderen Ereignissen, einprägsamen Wörtern und rhythmischer Assoziation häufig an. Dass die Autorin meint, ihre Texte in Anmerkungen erläutern zu müssen, macht die Rezensentin skeptisch: Sollte Lyrik nicht selbsterklärend sein? Der Sound, der Blick der Autorin für Details, die "neuen" Bilder - all das findet Overath allerdings "bewundernswert gut", ganz gleich ob Kampmann über eine norddeutschen Kindheit berichtet, von ökologischen Experimenten im Permafrost oder geklonten Zollhunden. Ach ja, und Obacht vor dem Kitsch! ruft Overath der Autorin zu.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 27.04.2021

Rezensent Helmut Böttiger bewundert die Dichterin Anja Kampmann für diese Gedichte, die laut Rezensent von einer dystopischen Zukunft künden, in die wir langsam hinübergleiten. Die Fragwürdigkeit der Lebenszusammenhänge prägt den Ton, für Böttiger illusionslos und verstörend, aber auch von flackernder sprachlicher Schönheit, etwa wenn die Autorin unorthodoxe Verbstellungen wagt oder Sätze so bildet, dass die Bezüge zu schillern beginnen. Erinnerung und Kindheit kommen vor, aber nie in verklärter Weise, so Böttiger.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.03.2021

Interessant und widersprüchlich schreibt Rezensentin Birthe Mühlhoff über diese Gedichte, sie fügt sogar eine Kurzbesprechung des ersten Romans (Wie hoch die Wasser steigen) der Autorin ein und räsoniert über dessen Erfolg in der amerikanischen Übersetzung. Diese Autorin geht ihr deutlich unter die Haut, verärgert sie auch, zum Beispiel mit dem "Fachwortgefuchtel" aus Wissenschaft und Geschichte, die immer wieder mal - durch Anmerkungen aufgelöste - Geheimnisse streuen. Es gibt bei aller Genauigkeit der Beobachtung, so die Kritikerin, einen merkwürdig unbeteiligten Blick, ohne persönliche Leidenschaft.  Aber dann lässt sie sich von der "Melancholie" der Aufmerksamkeit für die beschädigte Natur doch wieder hinreißen und verkündet am Ende gar, sie empfände einen Aufruf zur Weltveränderung.
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