Faramerz Dabhoiwala

Lust und Freiheit

Die Geschichte der ersten sexuellen Revolution
Cover: Lust und Freiheit
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2014
ISBN 9783608947724
Gebunden, 536 Seiten, 29,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Hainer und Esther Kober. Wir leben in einer Zeit der sexuellen Freiheit und Selbstbestimmung. Unsere modernen Vorstellungen von Sexualität sind das Ergebnis eines tiefgreifenden historischen Wandels. In seinem glänzend geschriebenen und weltweit vielbeachteten Buch erzählt und deutet Faramerz Dabhoiwala die Geschichte der Sexualität neu. Quellenstark und unterhaltsam beschreibt der Autor, wie sich der Umgang mit dem eigenen Körper, mit Lust und Leidenschaft aufgrund neuer revolutionärer Ideen bereits im Jahrhundert der Aufklärung radikal wandelte. Es ist die Geschichte von zahllosen bisher von der Geschichtsschreibung unbeachteten Männern und Frauen, von Werken der Kunst, Literatur und der Philosophie und ihrem prägenden Einfluss auf die moderne Welt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.06.2014

Was lernt Gina Thomas nicht alles aus dieser Lektüre! Ein wahres Füllhorn an Information und Anregungen zur sexuellen Revolution findet die Rezensentin im Buch des Oxforder Historikers Faramerz Dabhoiwala. Die Spannung zwischen Moral und Lust an der sexuellen Freiheit ist für sie dabei immer spürbar. Gelehrt und unterhaltsam zugleich zeigt ihr der Autor die ganze Dramatik des Wandels in der westlichen Einstellung zum Verkehr, namentlich zwischen 1600 und 1800. Dank des immensen Quellenstudiums des Autors in Gerichtsakten, Zeitungen, Romanen und Grafik, kann Thomas die Umwälzungen mit all ihren Widersprüchen und Grenzen nachvollziehen. Zwar beschränke sich Dabhoiwala im wesentlichen auf London, schreibt Thomas, doch Anstoß für jede Menge Doktorarbeiten, meint sie, dürfte er mit seinem Buch geliefert haben.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 28.05.2014

Dass Homosexualität einst als Mittel gegen Masturbation gepriesen wurde, lernt Judith von Sternburg in Faramerz Dabhoiwalas "bündiger" Darstellung der Entwicklung sexueller Freiheit im Abendland. Politisch wird das, weiß Sternburg, und geradezu programmatisch widersprüchlich, wenn es im Buch um Bigotterie geht, um Inzest- und Prostitutionsgesetze. Der Autor schwelgt mit Einzelfallanalysen und Zitaten darin, freut sich Sternburg. Und wie sich das Frauenbild dabei wandelt und die Frau doch im Nachteil belässt, erfährt sie auch, materialreich und spannend präsentiert vom Autor.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.05.2014

Staunend lässt sich Urs Haffner die sexuelle Revolution vom Autor als Teil der Aufklärung ausweisen. Steile These, findet er, gibt aber zu, dass der britische Historiker Faramerz Dabhoiwala gute Argumente bringt. Kleine historische Unsensibilitäten und Einschränkungen (es geht vor allem um London) eingerechnet scheint Hafner dem von Dabhoiwala präsentierten durch populäre Romane und Massenmedien mit angeschobenen Einstellungswandel, der Revolution, zu folgen, erstens, da der Autor die Debatten von damals über Ehe und Moral für ihn nachvollziehbar macht, zweitens, weil die sexuelle Revolution als Erfolgsgeschichte nun mal so verlockend schön ausschaut, beinahe zu schön, um wahr zu sein, schickt der Rezensent vielsagend hinterher.
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