F.W. Bernstein

Frische Gedichte

Cover: Frische Gedichte
Antje Kunstmann Verlag, München 2017
ISBN 9783956141690
Gebunden, 208 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Mit F.W. Bernsteins frischen Gedichten fängt der Tag gut an: "Guten Morgen! O Morgenröte um halb acht, Die kalte Nacht vergangen. Ich lebe und bin aufgewacht, Der Tag hat angefangen. O Bademantelmorgenstund! Ein Stückchen Schokolade? Die Heizung gluckert glücklich und ich zieh mich aus und bade." Es ist der Sound dieses Meisters der komischen Kunst, der so betörend ist, ob er den Amtsantritt von Angela Merkel besingt, die Froschwerdung oder die Maulwurfsgrille, von weltweiten Kursstürzen berichtet oder von der Kaninchenjagd im Hinterhof, die Sinnfrage stellt oder einen Kurzkrimi in vierzehn Zeilen reimt - ein poetisches und witziges "Spätwerk" wie man es sich besser nicht wünschen kann.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.03.2017

Andreas Platthaus kann kaum glauben, dass ein Humorurgestein wie F. W. Bernstein noch derart frisch aufdichten kann. Das klassische Erscheinungsbild des Bandes täuscht, meint er. Dahinter steckt der Sound der Neuen Frankfurter Schule, deren letzter lebender Vertreter Bernstein ist. Knacktrockene Zweizeiler über den Untergang des Abendlandes, gekonnter Reimverzicht, akzentuierende Versverkürzungen und Rhythmusbrüche erzeugen den Witz, die Komik und die Bösartigkeit, die zuverlässig alles "literarisch Hehre" auch aus den reinen Formen prügelt, die der Autor natürlich auch beherrscht, wie Platthaus erfreut feststellt.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 11.02.2017

So zitierfreudig wie begeistert bespricht Richard Kämmerlings die "frischen Gedichte" F. W. Bernsteins, der ihm in äußerst prosaischen Zeiten mit "seelenerleichternder Witzpoesie" zum Lachen bringt. Ob Bernstein über Angela Merkels Amtsantritt, Börsensturz, Bäume oder persönliche Schaffenskrisen dichtet - stets beeindruckt der Lyriker der Frankfurter Schule mit heiterem "Stoizismus", Rilke-Parodien und poetischer Fantasie, schwärmt der Kritiker. Und wenn Bernstein noch den größten Gedankenabfall zu lyrischen "High-End-Produkten" veredelt, meint Kämmerlings ein wenig neidisch: Hier kann es nur mit Zauberei zugehen.