Ewan Morrison

Nina X

Roman
Cover: Nina X
Marixverlag, Wiesbaden 2019
ISBN 9783737411219
Gebunden, 320 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Christian Lux. Über 20 Jahre lang hat Nina X keine Bücher, keine Spielsachen und keine Privatsphäre. Ihre engste emotionale Beziehung unterhält sie zu den Vögeln vor ihrem Zimmerfenster, wenn sie mutig genug ist, die Gipsplatte zu entfernen, die es verdeckt. Nina hat das kleine Haus in London noch nie verlassen. Sie hat nie ein anderes Kind getroffen. Sie hat keine Mutter und keinen Vater; sondern einen Führer und vier Genossinnen. Der allmächtige Führer nennt sie Das Projekt; sie wird von den "falschen Göttern des Kapitalismus" und vom "Kult um das Ich und das Selbst" ferngehalten …Doch das war damals. Jetzt ist Nina in Freiheit, und alle Regeln haben sich verändert. Sie muss sich immer wieder sagen, dass jetzt alles das Gegenteil von dem ist, was sie gelernt hat - und trotzdem ergibt die Welt immer noch keinen Sinn.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 31.03.2020

Tim Caspar Boehme findet die Versuchsanordnung in Ewan Morrisons Roman über eine aus einer maoistischen Sekte entkommene junge Frau zuerst irritierend, dann zunehmend spannend. Bemerkenswert scheint ihm vor allem die fesselnde Dramaturgie aus Berichten vom restriktiven Leben in der Sekte und den ersten Schritten in Freiheit. Überzeugt hat Boehme aber auch die direkte Sprache dieser weiblichen Kaspar Hauser-Figur in der "schnörkellosen" Übersetzung von Christian Lux.
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