Eric Laurrent

Pariser Verhältnisse

Roman
Cover: Pariser Verhältnisse
Residenz Verlag, Salzburg 2000
ISBN 9783701712014
Gebunden, 125 Seiten, 18,82 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Astrid Wintersberger. Zunächst scheint es, als hätte Félix Arpeggione kein Glück bei den Frauen: Anais, seine Freundin verlässt ihn für einen Koloss in Patchwork-Hemd und Schottenhose, Schuhgröße 48; der setzt seine mächtige Statur nicht nur dafür ein, die ehemals gemeinsame Wohnung in kürzester Zeit halb leer zu räumen, sondern probierte seine wohltrainierten Muskeln auch gleich an Arpeggione aus. Im übrigen benutzen die Damen Félix gern, um ihre abtrünnigen Liebhaber eifersüchtig zu machen ,was in jenen Fällen, in denen der vermeintlich Verflossene doch noch interessiert ist, zu einem bösen Erwachen führt. Auch seine Mitbewohnerin, Romance Délie, eine ziemlich spröde Erscheinung, die vorerst nur die Miete seines Appartements mit ihm teilen wollte, lädt ihn zu einer schicken Party ein, zu der ihr Ex-Freund erwartet wird. Doch das ist Hopfen und Malz verloren und Romance in Tränen aufgelöst, bittet Félix, sie ans Meer zu begleiten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 27.01.2001

Ein wahrer Regen von Minuspunkten: Einer für den Plot, eine "umständliche Liebelei", die einem "erschöpften Hollywood-Hirn" entsprungen sein könnte. Einer für die Charakterisierung der Figuren, die "kurvenreich konturenlos" sei. Einer für die faselselige und "aufdringlich" schulmeisterliche Erzählweise. Einer für die leider oft peinlich wortwörtliche, manchmal deutlich falsche und damit echt erfindungsreiche Übersetzung von Astrid Wintersberger. Und ein letzter für den Lektor, den die Rezensentin Sacha Verna schmerzlich vermisst hat. "Pariser Verhältnisse" beeindruckt allenfalls frankophile Postkartenfreunde, urteilt Verna. Aber auch die seien gewarnt. Der Roman von Eric Laurrent erinnert die Rezensentin an eine Pralinenschachtel: "viel drumrum, kaum etwas drin, und was drin ist, ist schlecht verdaulich."

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.10.2000

Ein veritabler Verriss von Martin Krumbholz, der bisher den Salzburger Residenzverlag für einen Verlag "mit Gespür für literarisches Niveau" gehalten hat, aber jetzt nicht mehr so sicher ist... Denn dieser Roman, der gewissermaßen als "Cheftitel" im Programm rangiert, hat ihn entnervt. Da verführt ein Mann eine Frau, und damit es für den Leser spannend wird, so Krumbholz, stellt Laurrent das Ganze "gespreizt" und "umständlich" vor, weil das "witzig" wirken könnte, und gebraucht möglichst viele Fremdwörter, weil das "belesen" aussieht. Hinzugefügt hat zu dieser den Rezensenten deutlich anödenden Mischung die österreichische Übersetzerin noch eine reichliche Prise "Austriazismen", - und auf die Art wird das Ganze womöglich ein Buch für eine junge "Klientel..., die um jeden Preis unterhalten sein will". Aber mit Qualität hat das nichts zu tun, meint Martin Krumbholz.
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